Round The World 2012 - ...

Bericht 47: Australien




09.01.2014 bis

In den Woomargama National Park nach Burrowye

 

30.06.2014

Nach Hause




Durch Australien


Durch Victoria



09. Januar: In den Woomargama National Park nach Burrowye

Das Hochland hatten wir vorläufig hinter uns gelassen. Im Tal des Kiewa Rivers so auf 300 m Höhe, ließen wir uns nach Norden führen und ruhten uns in dem Anblick der goldsamtenen Hänge dieses Allgäuer Landes aus. Unser Ziel war der Lake Hume. Er ist der unterste große Stausee am Murray River, den wir schon am 18. Dezember gekreuzt haben. Wir stellten uns einen wunderschönen See mit blauem Wasser unter blauem Himmel vor. Aber es war anders. Da der Himmel grau war, war auch der See dunkel und sein niedriger Wasserstand ließ einen Wald toter Bäume auftauchen. Nicht sehr anregend.



Der Murray River bildet hier die Grenze zwischen Victoria und New South Wales. Fast 40 km fuhren wir die vielen Verzweigungen des Sees aus und fuhren sogar 2 km in New South Wales!

Wir fanden einen Traumplatz am See. Im Laufe des Abends fanden den aber auch noch Andere, so dass von romantischer Einsamkeit nicht die Rede sein konnte.


10. Januar: Nach Corryong

Wir wollten unseren Platz nicht verlassen, aber was kommt hinter der nächsten Ecke?

Weiter ging es den Upper Murray River aufwärts auf der Suche nach romantischen Plätzen. Es gab etliche, doch die wenigen Schattenplätze waren belegt. Schatten - das ist etwas sehr wichtiges in diesen Tagen, denn der Sommer ist mit aller Macht eingefallen. 36° im Schatten und über 50° (bei dieser Temperatur ist unser Thermometer ausgestiegen) in der Sonne kann man es nur im Schatten aushalten. Die Sonne ist so aggressiv, sie beißt regelrecht, so dass man nur flüchtet.

An einer Restarea konnte ich es mal wieder nicht lassen und hörte nicht auf Gil als sie sagte, ich sollte da nicht rum fahren. Ich dachte, ich schaffe das und saß prompt im Sand fest. Zum Glück stand ein Pickup daneben, der mich sofort rausziehen konnte. Einen Schattenplatz fanden wir nicht.

So kamen wir in Corryong an und fanden auf einem einfachen Campingplatz, auf dem wir fast allein waren, ein schattiges Plätzchen.


11. Januar: Zur Mannus Campsite in New South Wales

Wir waren hierher gekommen, um in die Snowy Mountains in den Mt. Kosciuszko National Park zu fahren, um den höchsten Berg Australiens aus der Nähe zu sehen. Im Visitor Center hatten sie uns gewarnt, doch wir wollten es trotzdem versuchen. Zu Anfang war es sehr schön, doch als die Strasse immer schmaler wurde und die ersten Schilder "only for small vehicles", "steep, winding and windy" (nur für schmale Wagen, steil, kurvig und windig) auftauchten, erinnerten wir uns an die Dame von Visitor Center und drehten um.

Auf der New South Wales Seite des Murray fuhren wir in die Gegend, die uns vor ein paar Tagen so gut gefallen hatte. Auch hier fanden wir wieder die goldsamtenen Hügel mit den grünen Baumtupfen vor, unterbrochen von einem Eukalyptuswald. Eine Wohltat für Auge und Seele!



Viele romantisch liegende Restareas fuhren wir an und erlebten zum ersten Mal in Australien überfüllte Restareas. Anscheinend waren alle vor der Hitze geflohen.

Endlich konnten wir auf einer kleinen Restarea Halt machen, nur besucht von ein paar Kühen und den unvermeidlichen Zikaden.


12. Januar: Nach Jingellic in New South Wales

Wir hatten uns eine Restarea auf der Karte ausgesucht, doch das Navi wollte uns partout auf einen Weg von 80 km Länge schicken. Jetzt war Gil gefragt. Das Navi ignorierend lotste sie mich. Und das Navi kam immer mit "Neuberechnung". Nachdem es mehrfach vorgeschlagen hatte zu wenden, gab es irgendwann auf und zeigte den richtigen Weg.

Auf der Restarea Jingellic fanden wir zum Glück noch einen Platz, der morgens und ab Nachmittag etwas Schatten bot.

Das scheint das einzige Ziel des Tages zu sein: einen Schattenplatz zu finden, denn in der Sonne konnte man nicht halten. Nur mit der Klimaanlage beim Fahren ging es.

Das Auto hatte sich auf 38° aufgeheizt, alles was man anfasste hatte diese Temperatur. Das hat zur Folge, dass alle Akkus schlapp manchen und ich für elektronische Geräte fürchte. Schon in China 2007 war die Verklebung meiner Teleobjektive geschmolzen. Den Laptop kann ich immer nur kurze Zeit anschalten, Akku und Festplatte fangen dann zu kochen.

Der Wind bringt keine Abkühlung mehr, er kommt aus einem heißen Ofen.


13.-14. Januar: Jingellic in New South Wales

Diese Tage lagen wir apathisch mit einer Wasserflasche in der Hand, die immer schnell gegen eine kalte ausgewechselt wurde, im Stuhl. Im Auto ist es nicht zum Aushalten. Wir freuen uns immer schon auf die Nacht, denn gegen 3 Uhr sinkt die Temperatur auf kalte 25°.

In den Nachrichten hören wir von Waldbränden ca. 40 km entfernt und dass dort die Strasse gesperrt ist.


15. Januar: Nach Burrowye

Unser Traumplatz in Burrowye am Murray River war nur 70 km entfernt wieder auf der Seite Victoria. Hier wollten wir noch einmal die Umgebung genießen.


16. Januar: Nach Dartmouth

Wir wollten das Bergland noch nicht verlassen und fuhren noch eine Schleife in die Berge hinein. Auf einem Mini-Rastplatz, den wir alleine für uns hatten, konnten wir im Schatten sogar noch draußen sitzen.



Den Mücken war es wohl zu heiß. In der Dämmerung hörten wir die Feuersirene, die uns nicht gerade entspannt schlafen ließ.


17. Januar: Nach Porepunkah

Die Temperatur stieg. 40° machten uns schwer zu schaffen. Wir konnten die grandiose Landschaft nicht so richtig würdigen. So verkrochen wir uns Porepunkah auf einem Campingplatz mit überdachtem Pool und Bach, um anzuwarten, dass die Temperatur sinkt. Angeblich soll das jeden tag um 2°sein.


18.-19. Januar: Porepunkah

Zwei Tage verbrachten wir im Schatten am Bach oder im Pool, doch Temperatur sank nicht wirklich. Zum Glück waren die Kindles nicht so schwer!


20. Januar: Nach Tolmie

Nun reichte es. Wir wollten weiter. Unsere zweite Gasflasche neigt sich dem Ende entgegen, das passt gerade. Wir haben den Kühlschrank soweit aufgeräumt, dass die Kühlung während der Fahrt oder am Stromnetz eines Campingplatzes ausreicht. Wir haben ja noch unsere Kompressorkühlbox. Den Rest des Gases benötigen wir für unseren morgendlichen Kaffee.

Natürlich kamen wir an der Bright Berry Farm nicht vorbei ohne einen Pfannkuchen mit Eis und Früchten zu essen. Dann führte uns die Great Alpine Road wieder über 900 m Höhen nach Südwesten. Plötzlich ein Krachen, als wenn ein dicker Stein an die Karosserie geknallt wäre, dann ein Rumpeln. Das Geräusch kannte ich: ein Reifen ist geplatzt. So war es auch. Wieder hinter links. Er sah übel aus. Also ein Reservereifen drauf, das natürlich am Berg. Aber wir sind ja geübt. Das war einer der neuen Reifen aus China. 33.000 km hat er gehalten.

Nach zwei Tagen Campingplatz erholten wir uns auch dem Rastplatz in Tolmie. Dort waren wir am 4. Januar schon einmal. Dieses Mal waren wir auf dem riesigen Platz alleine. Herrlich!


21. Januar: Nach Goughs Bay

Wieder ging es durch diese Traumlandschaft, die es uns so angetan hat. Ich könnte nicht aufhören, sie immer wieder zu beschreiben, aber ich will Keinen langweilen. Bilder können die Formen und Farben nicht so rüberbringen wie ich sie sehe. Also glaubt mir einfach!

Lake Eildon, natürlich sah man vom See vom Stellplatz aus nichts. Er ist ein großer Stausee. Was wir bisher von ihm gesehen haben, ist genauso hässlich wie der Lake Hume.


22. Januar: Nach Eildon

Heute haben wir etwas Besonderes gesehen, das wir bisher nur von Verkehrswarnschildern her kannten: einen Ameisenigel! Wir waren ganz aus dem Häuschen.

Die Ameisenigel (Tachyglossidae), auch als Schnabeligel oder Echidna bezeichnet, sind eine Familie eierlegender Säugetiere und kommen in Australien und auf Neuguinea vor



Wir haben das Glück, an einem kleinen romantischen Nebenarm des Lake Eildon zu stehen und sind vom ersten Moment an von mehr als 20 weißen Kakadus fasziniert.


23. Januar: Eildon

Eigentlich wollten wir heute weiter fahren, doch ein Dauerregen mit Wolkenhöhe Null ließ uns im Womo verkriechen.


24. Januar: Nach Marysville

Der Regen hatte in der Nacht nicht aufgehört. Trotzdem machten wir uns auf nach Marysville. Schon länger hatten wir in Visitor Centers oder in Anzeigen Bilder von einem Skulpturgarten gesehen, den wir uns unbedingt ansehen wollten.

Der Regen enthüllte uns den Pfusch, den O'Brien Glass in Darwin gemacht hat: es tropft an zwei Stellen durch!

Für eine Nacht bekamen wir noch Platz auf dem örtlichen Campingplatz.


25. Januar: Marysville Brunos Sculpture Garden


Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen, sodass wir unseren Besuch von Bruno's Sculpture Garden starten konnten.

Es war ein Traum Nach dem Brand am 07. Februar 2009, als ganz Marysville vom Feuer vernichtet wurde, hat Bruno seinen Skulpturgarten wieder aufgebaut, neu bepflanzt, die Figuren restauriert, neue geschaffen. Heute erstrahlt der Garten in neuem Glanz. Mehrere Male wandelten wir die verschlungenen Wege entlang, immer wieder entdeckten wir etwas neues, verwandelten sich die Ansichten bei sich veränderndem Licht.

Hier nur ein paar Bilder, zu Hause werde ich ein Webfotoalbum erstellen. Oder schaut vorab auf seine Website www.brunosart.com .

Hier klicken zu den Bildern
Hier klicken zu einem Rundgang durch den Garten



25. Januar: Nach Yarra Junction

Die Fahrt durch die Wälder offenbarte das Ausmaß des Brandes von 2009. Es sah immer noch grausig aus!


Zum ersten Mal erlebten wir, dass Campingplätze ausgebucht waren. Rastplätze gab es nicht mehr. Aber wir fanden noch einen Platz in Yarras Junction.

Wir waren noch 80 km von Melbourne entfernt. Deshalb beschlossen wir, den letzten Tag in Ruhe zu verbringen, das heißt, wir wollten am nächsten Tag noch bleiben.

Unsere Reise findet hier ein vorläufiges Ende. Wir haben beschlossen, von Melbourne nach Hause zu fahren, um vor weiteren Herausforderungen meine Wirbelsäule richten zu lassen. Die vier Monate in Australien haben gezeigt, dass ich problemlos Auto fahren kann, auch kurze Strecken, so ein Kilometer, zu laufen geht, aber mehr nicht. Dazu kommt, dass wir möglichst Gravelroads vermieden haben, um den Rücken zu schonen. Vieles haben wir gesehen, aber auf vieles mussten wir auch verzichten und das ist schade. Bevor es also weitergeht, erst mal die Reparatur.


26. Januar: Yarra Junction

Jetzt wissen wir auch, warum die Campingplätze so volle sind. Heute ist Staatsfeiertag, der Australian Day und wenn der auf einen Sonntag fällt, ist am darauffolgenden Montag frei (sollten die mal bei uns einführen!) und das bedeutet langes Wochenende.

Zu dem Feiertag gibt es vom Campingplatz ein BBQ zu dem alle eingeladen sind.

Der Australia Day ist Australiens offizieller Nationalfeiertag und wird am 26. Januar gefeiert. Er erinnert an die Ankunft der First Fleet in Australien am 26. Januar 1788.
Die First Fleet verließ am 13. Mai 1787 Portsmouth in England verließ, um Australien zu besiedeln. An Bord waren insgesamt 756 Strafgefangene und 550 Besatzungsmitglieder.




27. Januar: Nach Melbourne


Die letzten 78 km bringen uns von den Hügeln in die Ebene von Melbourne hinunter.
Nun fängt der Ernst des Lebens an. Wir haben einen Platz reserviert, um möglichst zentral zu sein. Jetzt müssen wir das Auto für die Verschiffung vorbereiten.

Wir trafen Guido auf dem Platz, der einen Fährplatz nach Tasmanien suchte. Eigentlich wollten wir einen gemütlichen Abend zusammen verbringen. Aber ein Blick in das Internet zeigte, dass nur noch heute Abend ein Platz frei war, dann erst wieder etliche Tage später. Für morgen waren 39° angesagt, in Tasmanien erwarten ihn nur ca. 26°, also buchte er noch für den heutigen Abend und war dann schnell weg. Gute Fahrt noch. Guido.


28. Januar: Melbourne

Schon der Morgen begann mit Hitze, die von einem starken Wind begleitet wurde, der auch nicht für Erträglichkeit sorgte, denn er kam aus einem Abbeizföhn. Die 39° waren schnell erreicht.

Diese Hitze macht uns den Abschied leichter, Gil schließt endgültig mit Australien ab, aber auch mit reicht es erst einmal.

Unsere erste Aktivität bestand darin, dass wir das Carnet zu Bluefreight bringen mussten, die sich um die Zollaktivitäten kümmern. Bluefreight hatte sich um die Rückverschiffung gekümmert und wir sind dort gut aufgehoben. Den Tipp haben wir von Seabridge bekommen.
www.Bluefreight.com .

Und plötzlich ein Halloooo: Kirsten und Andreas stehen vor der Tür. Was für eine Überraschung. Sie machen heute ihr Womo verschiffungsklar und wollen morgen in den Hafen bringen, um dann gleich nach Neuseeland zu fliegen. Ihr Auto kommt auf das gleiche Schiff wie unseres.
Da gibt es noch viel zu erzählen.

Bei Buefreight erfuhren wir, dass am Donnerstag noch ein Auto dazukommt: Das Womo von Marc und Eva.

Ganz langsam fingen wir mit dem Umpacken des Womos an, unterbrochen von langen Erholungspausen.


29. Januar: Melbourne

Die restlichen Tage werden zu Hause gefüllt. Hier nur die zu erwartenden Aktivitäten:

Das Womo klar zum Versschiffen machen und Packen.


30. Januar: Melbourne

Vormittags wird das Womo im Hafen abgegeben. Anschliessend geht es ins Hotel.


31. Januar: Nach Hause

Abflug nach Bremen über Kuala Lumpur, Amsterdam (jeweils umsteigen). Dauer 30 Stunden.

Februar - 04. April: Womo unterwegs

Unser Schiff, die HÖEGH AMSTERDAM:

Flagge: Bahamas
Type: Vehicles Carrier
IMO: 9660798
MMSI: 311000103
Rufzeichen: C6AO4
Bruttoregistertonnen: 58767
Tragfahigkeit: 21000
Länge x Breite: 200m x 32m
Tiefgang: 9,6m
Baujahr: 2013



Routenverlauf, Latest Positions:


www.marinetraffic.com .


Kobe, Japan
Singapur
Suezkanal
Larnaca, Zypern
22.03. Valletta, Malta
24.03. Barcelona, Spanien
30.03. Rotterdam, Holland
31.03. Newcastle, GB
02.04. Amsterdam
04.04. Bremerhaven 04:00 UTC



Pünktlich war das Schiff in Bremerhaven, sogar einen Tag eher als prognostiziert.


07. April:

Wir konnten die Zeit kaum abwarten, es kam uns das Wochenende dazwischen, so dass wir erst heute in den Hafen fahren konnten. Das Womo holten wir ganz problemlos aus dem Zoll. Es gab keine Kontrolle, das Auto sah gut aus, keine Kratzer oder Schlimmeres. Nun hatte ich Zeit, es ausräumen und alle Sachen zu inspizieren, denn erst am


23. April

konnten wir das Auto in die Werkstatt bringen. Am wichtigsten war die Beseitigung des Unfallschadens aus Indonesien, dabei muss auch die Frontscheibe, die in Australien neu eingebaut wurde, aber nicht dicht ist, aus- und wieder eingebaut werden. Des Weiteren müssen noch etliche Kleinschäden, die ich mir im Laufe der 18 Monate eingefangen hatte, repariert werden. Und das soll bis Ende Juni dauern!


02. Juli

Nun soll es endlich soweit sein. Wochenlang hatte es gedauert, bis die Teile aus Frankreich da waren. Das Auto ist vom Maler zurück, der die neuen Frontteile lackiert hat. bis Ende der Woche soll alles wieder montiert sein. Auch Carglass muss noch einmal kommen und die Frontscheibe herausschneiden und neu einsetzen, um die undichten Stellen zu beseitigen.

Dann muss ich nur noch das Originalmotorsteuergerät wieder einsetzen. Mit einem neuen Satz Reifen kann es dann endlich wieder losgehen.

Ziel endlich mal wieder Norwegen.


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