Round The World 2012 - ...

Bericht 44: Australien




21.12. bis

Nach Dartmoor

 

25.12.2013

Nach Camperdown




Durch Australien


Durch Victoria



21. Dezember: Nach Dartmoor

Heute Morgen regnete es immer noch und es war noch kälter geworden. 12°! Laut Wetterbericht sollte es so die nächsten zwei Tage bleiben. Und wir wollten in die Berge fahren. Das schminkten wir uns bei dieser Sicht gleich ab. Wie gut, dass ich zu einem heißen Tee noch einen Brandy aus Indien habe (Freunde, erinnert ihr euch: Honey Bee?).

Heute ist unser 43. Hochzeitstag. Mögen noch viele gemeinsame Jahre folgen!

Wir fuhren weiter den Princess Highway nach Südosten. In drei Tagen soll das Wetter besser werden und da wollen wir auf der Great Ocean Road in Victoria sein.

Die Grenze nach Victoria erreichten wir bald. Erst im Information Center in Mt. Gambier erfuhren wir, dass eine Fruchtkontrolle bei der Einreise nach Victoria nicht erfolgt. Umgekehrt bei der Einreise von Victoria nach South Australia aber wohl. Das hätten wir gerne vorher gewusst, dann hätten wir in Hahndorf mehr einkaufen können.

Bei Mt. Gambier kamen wir in einen Staatsforst, einen richtigen Kiefernwald, der uns sofort nach Hause versetzte. Je länger wir von zu Hause weg sind, desto schneller werden wir zurückversetzt, ohne, dass uns die Sehnsucht dorthin zieht. In diesem Staatsforst stehen die Bäume in Reih und Glied, wie es bei Nutzholz eben so ist. Doch gleich nach der Grenze zu Victoria hatten wir wieder den herrlichen Wald aus Eukalyptusbäumen. Hier waren auch die Wiesen grüner.

Das Wetter besserte sich nicht, der Regen hörte nicht auf. So mummelten wir uns in Dartmoor zwischen 100 Jahre alten amerikanischen Zedern ein. Diese waren in Erinnerung an die Teilnehmer des ersten Weltkrieges 1918 gepflanzt worden und als jetzt die ersten ihr Alter erreicht haben und ein Sicherheitsrisiko wurden, ließ man Skulpturen aus den Stümpfen machen. Sieht toll aus.


Unter den Veteranen fanden wir ein schönes Plätzchen.


22. Dezember: In den Mt. Clay State Forest

3. Advent. Irgendwann in der Nacht hörte er Regen auf. Die Temperatur stieg am Morgen auf sagenhafte 20° an. Das Grau sah nicht mehr ganz so dunkel aus. Doch das hielt sich nicht lange. Schon in Portland, wo wir wieder die Küste erreichten, pfiff der Wind uns wieder um die Ohren. Trotzdem machten wir einen Abstecher nach Cape Bridgewater. Dort wollten wir uns die Blowholes und den Petrified Forest anschauen.

Die Blowholes waren nicht sehr spektakulär, obwohl der Sturm sein Bestes gab.



Der Petrified Forest, der versteinerte Wald, war interessant. Hatten wir in Patagonien einen richtigen Wald aus versteinerten Baumstämmen, an denen noch die Borke und die Jahresringe deutlich zu erkennen waren, erlebt, war der hiesige versteinerte Wald genau das Gegenteil. Man kann sagen, die Negativform eines Walds. Es waren nur Hüllen zu sehen auf denen sich zum Teil noch Borke abzeichnete. Über die Entstehung gehen die Meinungen auseinander.

Petrified Forest

Klicke auf die Bilder, um sie in Originalgröße zu sehen.








Einige sagen, dass er gebildet wurde, als ein Wald von Moonah Trees (Melaleuca lanceolata subsp. lanceolata) durch eine große Sand-Düne erstickt wurde. Wasser ist unten durch den Sand gesickert, um eine Kruste des Sandsteins außerhalb des Stamms zu bilden. Die organischen Teile vermoderten, versteinerte Stämme zurücklassend.
Andere glauben, dass durch die natürliche Erosion des Steins im Boden die Überbleibsel versteinerten Baumstämmen ähnlich sehen.

Baumstumpfreste im Boden sahen einer Mondlandschaft ähnlich.


Das Wetter animierte uns nicht weit zu fahren. Wir fanden im Mt. Clay State Forest einen traumhaften Platz in einem Eukalyptuswald. Außer uns hatten ihn noch viele gefunden, aber der Platz ist riesig.



Da können die Papageien noch so bunt sein, mein liebster Vogel hier in Australien ist der Kookaburra, der Lachende Hans, aus der Familie der Eisvögel. Er ist deren größter Vertreter.




23. Dezember: Nach Camperdown

Der Sommer mit 16° ging weiter und die Kinder haben Sommerferien. Eigentlich sollten alle Campingplätze ausgebucht sein, doch weit gefehlt. Wir fahren durch eine herrliche Landschaft, leicht gewellt mit grünen Wiesen und großen alten beeindruckenden Bäumen, die wir jetzt kennen: amerikanische Zedern. Sie sind vielfach zu gewaltigen Hecken angeordnet. Oft kommen wir doch große Wälder aus Eukalyptus. Wir wollen eine in Prospekten vorgeschlagene Route fahren und dabei einige Highlights besuchen.

Unser erster Punkt: Port Fairy, ein nettes Städtchen, aber warum sie Elfenhafen heißt, konnten wir nicht herausbekommen. Die Dumpstation (Toilettenentsorgungsstelle) befand sich auf dem örtlichen Campingplatz, da sahen wir die mit Büschen abgeteilten Zellen - gräulich! Die hatten wir ganz vergessen, in Deutschland gibt es die ja häufig. Der Sporthafen hat einen schönen Picknickplatz

Weiter ging es zu einer Käsefabrik zum Käsetasting. Wir hatten nur vergessen, dass in Victoria die Uhren eine halbe Stunde vorgestellt werden müssen und waren also zur falschen Zeit da. Wenigstens bekam ich einen leckeren Ziegenkäse.

Unser dritter Stopp auf dieser Highlighttour war Berrys Farm. Eine Beerenfarm von der wir uns viel Obst für die Weihnachtstage erhofften. Wir mussten weit in die Walachei fahren, um festzustellen, dass sie geschlossen hat.

Aber von der Timboon Railway Shed Distillery erhoffte ich den Himmel zu Weihnachten. Sie warb mit dem "Tripadvisor certificate of excellence 2013. Winner Australiasian Single Malt Whisky of the year". Es gab nur den einen Whisky und der solle 55 AUD für ¼ Liter kosten. Dafür, dass den keiner kaufte, war er ganz schön teuer.

Aber wir hatten unser Weihnachtsgeschenk ja noch vor uns: Camperdown. Auf dem dortigen Campingplatz hatten wir uns für die Weihnachtstage angemeldet. Wir kamen auf einen paradiesischen Platz.


24. Dezember: Camperdown

Camperdown liegt im Zentrum eines Vulkanischen Gebiets, das zwischen vor 10.000 und 30.000 Jahren aktiv war. Die Krater-Seen und Hügel im Bezirk sind ein Ergebnis von Geysiren die heißem Dampf spuckten und Maar-seichte, durch die Detonationen gebildete Krater erzeugt.
Vor dem Kommen von den Europäern gab es viele Aborigines in diesem Gebiet. Frühe europäische Kolonisten hatten viele Konflikte mit den Ureinwohnern. Die örtliche Kultur und das Erbe sind verschwunden, aber die Namen von vielen der lokalen Landmarken erinnern daran, dass dieses Gebiet eine Geschichte hat, die weit vor das Kommen von Weißen zurückdatiert.

Der Campingplatz liegt auf einem Hügel zwischen zwei Maaren. Man hat einen weiten Blick in das Land, in dem die Milchwirtschaft zuhause ist.
Der Platz ist Teil eines botanischen Gartens. Weit ausladende alte Bäume stehen auf dem Platz zwischen den Hütten und leiten in den botanischen Garten hinüber, in dem eine Picknickhütte mit Grill und Bänken unauffällig und schön verziert zum Verweilen einlädt. Rundherum geht der Blick ungehindert nach allen Seiten, wie von einer Burg.



Eigentlich sollte heute das Wetter so schlecht sein wie in den letzten Tagen, doch der Weihnachtsmann hatte wohl ein Einsehen oder der Wetterbericht war vom letzten Jahr, heute schien die Sonne. Strahlend blauer Himmel mit einigen kleinen Schäfchenwolken gab den richtig weihnachtlichen Blick, wie ich mir jedenfalls Weihnachten in Australien vorstelle.
Einige Zelte waren mit Weihnachtsgirlanden geschmückt.

Ich denke an Weihnachten vor einem Jahr. Da waren wir nach einem Werkstattaufenthalt in Indien auf der Aufholjagd, um die Gruppe wieder einzuholen und wir verbrachten Heiligabend auf einer Tankstelle.


25. Dezember: Camperdown

Hier in Victoria ist von Weihnachten nicht allzu viel zu bemerken, die Dekorationen in den Städten sind sparsam. Hier auf dem Campingplatz merkt man von weihnachten nichts, von ein paar Gilranden abgesehen.

Wie soll man im Sommer auch Weihnachten feiern? Mit dickem rotem Anzug ist nichts bei 30°. Also flitzt Santa Claus in roten Boxershorts auf Wasserskiern an und fliegt per Helikopter in entfernte Orte. Der Weihnachtstruthahn wird von den Australiern am liebsten am Strand beim Picknick verzehrt, dazu gibt es heißen Plumpudding.

Allen Freunden und Lesern wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und einen gutes neues Jahr 2014.

Wie schön, dass wir gestern so einen klaren Rundumblick hatten, heute scheint zwar auch die Sonne, es ist aber etwas diesiger.


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