Round The World 2012 - ...

Bericht 43: Australien




08.12.. bis

Durch die Nullarbor Plain zur Yalatha Restarea

 

20.12.2013

Nach Millicent




Durch Australien


Durch South Australia


08. Dezember: Durch die Nullarbor Plain zur Yalatha Retarea


Zweiter Advent. Es war kalt und grau, wie es sich eigentlich für diese Jahreszeit gehört, jedenfalls zu Hause.
Noch 90 km zur Staatsgrenze

Eine Begutachtung des nächtlichen Schaden ergab, dass die Abdeckhaube der Satphone Antenne kaputt ist. Kein Weltuntergang, jetzt haben wir ein paar Windgeräusche mehr am Auto.

An der Staatsgrenze zu South Australia wurde die Uhr um 2 ½ Stunden vorgestellt, da kommen wir heute früh ins Bett. Jetzt haben wir 9 ½ Stunden Vorsprung mit den Daheimgebliebenen.

Der Tag blieb so grau, so dass die atemberaubenden Blicke auf die Cliffs der Great Australian Bight zu keinen fotogenen Bildern führten.

Bunda Cliffs
Bunda Cliffs


Die Campingplätze an den Roadhäusern luden nicht zum Übernachten ein, boten sie doch weder Internet, noch Wasser, noch schöne Anlagen. Also verzogen wir uns wieder in die Büsche, aber dieses Mal nicht so tief.


09. Dezember: Nach Ceduna

Das Gewitter versuchte es diese Nacht noch einmal, aber es blieb bei dem Versuch. Das Ergebnis brachte uns einen weiteren Tag Grau und eine Kälte, die mich nach ich weiß nicht nach wie langer Zeit wieder eine lange Hose aus dem Schrank holen ließ.

Die Strasse war so spektakulär wie man es von einem Randgebiet der Great Australian Desert erwartet: gleich null. So machten wir nur zur Rekreation Pause. Die Staatsgrenze bei Eucla reduzierte sich auf ein Schild. Die Fruchtfliegenkontrolle (alles Obst in den Mülleimer) kam erst 300 km später bei Cedunra. Da hatten wir alles aufgegessen.

In Ceduna konnten wir uns am Visitor Center endlich mit Material über South Australia eindecken, außerdem konnten wir wieder einkaufen, der Diesel ist auch wieder 30% billiger.

Hier liefen wir auch wieder einen Campingplatz an, das Internet musste mal wieder ausgiebig gequält werden, außerdem brauchten wir Wasser.

Eines der Mysterien: Gils deutsches Vodafone-Handy hatte keinen Empfang, aber ein Anruf kam trotzdem an. Mein deutsches Vodafone-Handy hatte vollen Empfang, ein Telefonieren war gut möglich. Dafür ging das australische Vodafone-Handy gar nicht. Wenigstens hat mein Telstra-Mobile-Wifi-Teil hervorragenden Empfang. Verstehen muss ich das nicht.


10. Dezember: Ceduna

Nach einer Woche telefon- und internetloser Zeit sollte man nicht glauben, was so alles an PC-Arbeit anfällt. Erst am Nachmittag konnte ich das Gerät abschalten und mich dem Lesen widmen. Aber ich bin auf Stand, alles E-Mails gecheckt, das Tagebuch auf Stand - schön.
Aber ich habe auch nichts versäumt, draußen war es grau kalt und stürmisch - eben ein Tag für drinnen.


11. Dezember: Zur Restarea Murphy's Haystacks

Heute Morgen war das Wetter nicht besser, trotzdem ist es schön, wieder unterwegs zu sein. Wir wollen die Eyre Peninsula (Halbinsel) kennenlernen und fuhren deshalb weiter nach Süden, eigentlich an der Küste entlang, die aber häufig entschwand, wenn eine kleine Halbinsel ins Meer leckte. So wechselte die Landschaft von Landwirtschaft in meeresferneren Gegenden und Sand-Dünenlandschaft an der Küste. In Streaky Bay schauten wir bei einer Kaffeepause den Booten zu die die Austernkörbe aussetzten. Die Boote kommen auf einem Bootstrailer von der Verarbeitungsfabrik und werden mit Mannschaft ins Wasser geschoben, wo sie zu den Aussetzstellen fahren.

Eyre Peninsula beheimatet die größte kommerzielle Fischflotte der südlichen Hemisphäre mit Port Lincoln als Haupthafen. In jedem kleinen Hafen auf dieser Halbinsel gibt es leckere Fischlokale - wenn wir denn Fisch sooo gerne essen würden. Aber die frittierten Squidringe (Calamares) in den Fish and Chipsläden sind eine Delikatesse!

Unterwegs lud die Restarea Murphy's Haystacks zu einem Halt ein.

"Murphys Heuschober" sind Inselberg-Felsformationen, die zwischen Streaky Bay und Port Kenny auf der Eyre Peninsula liegen. Sie haben ihren Namen erhalten, weil ein Reisender in einer Kutsche die Formation in der Ferne gesehen hat. Er hat gefragt, wie ein Bauer soviel Heu produzieren konnte. Da die Farm einem Murphy gehörte, sind die Felsen als Murphys Heuschober bekannt geworden. Diese Felsformationen bestehen aus über 1,5 Milliarden Jahre altem, rostrotem Granit. Sie liegen auf einem Hügel mitten im Farmland. Von hier hat man einen weiten Blick in die Landschaft. Wenn ich Aborigine wäre, würde ich einen spirituellen Ort daraus machen. Ich könnte mir gut vorstellen, mit meinem Stuhl hier zu sitzen, eine Pfeife zu rauchen und einen heißen Tee zu genießen (daran merkt ihr, wie kalt es ist).

Wir blieben auf dieser Restarea, vielleicht wird das Wetter noch besser und die Sonne, ein paar mal ihre Strahlen herunterschickte, beschert uns einen Sonneuntergang, der die Felsen in ein besonderes Licht taucht.



Was hatten wir für ein Glück, ein paar Sonnenstrahlen tupften wenigstens ein bisschen Farbe auf die Felsen.

Ein richtiger Sonnenuntergang wurde es leider nicht. Da hatten wir Pech, es zog sich wieder zu und der Wind wurde wieder stärker und kälter.


12. Dezember: Zur Warrow North Restarea

Wie viel Glück uns die Sonnenstrahlen gestern Abend geschenkt hatten merkten wir heute Morgen, denn wieder war alles grau in grau.

Und trotzdem ist dies ein Platz zum träumen. Zahllose Geschichten könnte ich mir über die Steine ausdenken, die ihre Geheimnisse ins Land schicken so weit das Auge reicht - ein Traumplatz eben, von dem wir noch viele zu finden hoffen.

Die goldgelbe sanft gewellte Landschaft blieb uns treu. Kilometer um Kilometer durchfuhren wir sie. Ein Abstecher brachte uns nach Venus Bay, einem netten kleinen Ort, an dem man auch länger bleiben könnte, wenn man Interesse am Angeln hätte. Ein Outlook bot imposante Ausblicke auf das Steilufer.

Pelikan mal anders
Venus Bay
Locks Well Beach
Locks Well Beach


Weiter ging es nach Süden durch das goldgelbe Meer, bis ein Schild uns nach Locks Well Beach abbiegen ließ. Nachdem wir ein 20%-Gefälle die Steilküste hinunter geschafft hatten auf halber Höhe der Steilküste geparkt hatten, hatten wir den grandiosesten Blick über die Steilküste und das Meer. Der Himmel hatte diesem Schauspiel zuliebe die grauen Wolken beiseite geschoben, so dass das Wasser azurblau und die ewig anrollenden Wellen schaumweiß waren. Der Wind hatte abgeflaut und war mal nicht kalt. Leider durften wir an diesem Platz nicht übernachten. Schweren Herzens fuhren wir weiter. Wir begegneten unserem ersten lebenden Känguru auf einer Landstraße und es hat es überlebt.
Auf einer Restarea an der Strasse richteten wir uns ein.


13. Dezember: Nach Port Lincoln

Diese Restareas haben einen großen Vorteil gegenüber Campingplätzen: Es ist ruhiger, man hat einen schöneren Blick aus dem Fenster, und man muss nicht um 10 Uhr den Platz verlassen.


So hatten wir ausgiebig Zeit, die Gegend um ums herum aufzunehmen. Sie gleicht einem großen Park mit dicken sehr alten Bäumen. Doch lange war uns das Schauen nicht vergönnt, der graue Himmel meinte Nieselregen herabschicken zu müssen. So kamen wir schneller in Port Lincoln an als wir wollten.

Ein Telstrashop war mal wieder gefragt. Ich war darauf gestoßen, dass man das SIMlock gegen eine Gebühr aufheben lassen könnte, ich sollte mich an einen Telstra Laden wenden. Die meinten, sie wären nicht kompetent genug, ich sollte das per Telefon machen. Und das, wo Aussies schon ohne Telefon so schlecht zu verstehen sind. Wie soll ich dann mit einer Automatenstimme zurechtkommen, die keine Rückfragen zulässt? Mal sehen. Wenn das 100 AUD kostet, wie ich das im Chat gelesen habe, kommt das sowieso nicht in Frage.
Meinen Frust baute ich bei McDonald's ab. Da hatten wir aus einem Prospekt einen Gutschein, zwei BigMac zum Preis von einem. Guten Appetit.

Heute gingen wir mal auf einen Campingplatz, unseren neuen Toaster ausprobieren. Jetzt schmeckt das ewige Labbertoastbrot viel besser.

Morgen fangen in SA die Sommerferien an, unser Platz hier ist dann ausgebucht, es wird wohl überall schwerer werden, Platz zu bekommen. Und wie das so passt, werden auch die Restareas seltener.


14. Dezember: Nach Cowell

Die Strasse heute Morgen an der Ostküste Eyre Halbinsel nach Norden war leer, von Ferienanfang und Wochenende keine Spur. Küstenstädtchen wie Tumby Beach, Port Neill, Arno Bay, die in dem Prospekt dieser Eyre Peninsula wie Mega-Touristenorte dargestellt sind, wirken fast ausgestorben, nur die Bowlingmannschaften zweier Orte warfen ihre Kugeln durch die Gegend.


Wir wollten den Weg zur nächsten Halbinsel, der York Peninsula, abkürzen und wählten den Fährweg. Doch erst als wir am Anleger standen, stellten wir fest, dass sonntags die Fähre nur zweimal fährt und wir waren zu spät. Erst morgen Mittag haben wir wieder eine Chance. Also zurück nach Cowell. So hatten wir noch einen schönen Nachmittag in der Sonne, die uns heute mal wieder beglückte, wenn auch der starke kühle Wind störte. Man kann eben nicht alles haben.

Da vor Abfahrt der Fähre eine Online-Buchung notwendig war, ließen wir das in der Rezeption machen. Natürlich wollte in Australien mal wieder keiner unsere Kreditkarte haben. Netterweise nahm die Rezeptionistin ihre und wir bezahlten bei ihr bar.


15. Dezember: Nach Walleroo

3. Advent. Wir ließen uns Zeit, denn unsere Fähre sollte erst um 14:30 Uhr fahren. Aber den Campingplatz mussten trotzdem um 10 Uhr verlassen.

Wie nötig die vorherige Buchung war sahen wir an der Fähre. Sie war ausgebucht, jedenfalls für große Autos. Zwei Stunden und 60 Kilometer lang konnten wir die Sonne bei leichtem Wind genießen, dann kamen wir in Wallaroo auf der Yorke Peninsula an. Ist das ein trauriges Nest. Der Campingplatz passt dazu.


16. Dezember: Nach Adelaide

Die 160 km nach Adelaide wurde schon nach einem kurzen Stück vierspurig, ein richtiger Highway mit entsprechendem Verkehr. Wo die Autos alle plötzlich herkamen, die nach Adelaide wollten, ist mir schleierhaft.

Unterwegs bekam ich die Bestätigung für meinen Mercedes-Termin morgen früh. Schön. Mal sehen, ob es sich bewahrheitet, dass die nur einen halben Tag für die Arbeiten brauchen. Die Haben meinen Integrierten noch nicht gesehen!

Der Campingplatz mitten in der Stadt ist sehr schön, sogar einen Pool gibt es und Gil lässt sich nicht abschrecken.

Am Abend tönt es hallo an der Tür: Roman hat unsere Motorhaube von der Strasse aus entdeckt. Er plant nach Chile zu verschiffen. Schön, ihn zu sehen!


17. Dezember: Nach Hahndorf

Nein nicht irgendwo in Deutschland, sondern hier sind 1851 mal deutsche Siedler aus Preußen sesshaft geworden.

Aber erst mal waren wir um 8 Uhr in der Werkstatt. Nach meiner Mail war schon alles vorbereitet und der Wagen kam gleich in die Werkstatt. Es wurden die Glühkerzen ausgewechselt, auch wenn nur zwei defekt waren, ließ ich natürlich alle 6 auswechseln. In diesem Zuge wurde entdeckt, dass die Gummidichtung des Luftfilters defekt war. Ich hatte die wohl schlampig eingesetzt und nun spielten einige Sensoren verrückt. Dann wurde der Vorratsbehälter für das Kühlwasser ersetzt, der ein Leck hatte. Nach 5 Stunden und der Zahlung von 1.200 AUD konnten wir fahren.

Uns war die Großstadt schon zu viel, so dass wir flohen uns Adelaide aus 20 km Entfernung vom Mt. Lofty aus ansahen. Schade nur, dass es bei 39° zu diesig war, um euch die Großstadt von 1.Mio Einwohnern, die aussieht wie ein riesengroßes Dorf, auf einem Foto zu zeigen.

In Hahndorf bezogen wir unser Quartier. Gil war von dem Obst- und Gemüseangebot begeistert. Morgen wollen wir erkunden was noch deutsches übriggeblieben ist.


18. Dezember: Nach Murray Brigde

Schon früh morgens war es so heiß, dass wir es vorzogen, im Auto zu frühstücken. Trotzdem wollen wir mal Hahndorf erkunden. Zuerst aber mussten wir noch einmal in das Obst- und Gemüseparadies. Immerhin ist das auf unserer bisherigen Route einmalig!

Von deutscher Besiedlung sind nur Namen von Lebensmittel geblieben, Weißwurst, Mettwurst, Leaverwurst, Holzofenbrot. Ach ja, ein Hofbräuhaus gibt's natürlich auch, mit Bayernflagge u nd Humpa-Humpa-Musik.
Ansonsten wird nur die Geschichte vermarktet. Aber vielleicht war es auch nur zu heiß, als dass ich es würdigen könnte. 39° vertrieben uns die Lust, weiter zu forschen, die Klimaanlage war da angenehmer.

Murray Bridge mit ca. 4.700 Einwohnern das Tor zu Flussexkursionen auf Australiens längstem Fluss hat vier Campingplätze. Zwei waren völlig leer, ein weiterer hatte keinen Baum und auf dem vierten waren wir auch ganz allein. Merkwürdig und das in den Sommerferien. Oder lag es daran, dass wir vor dem Baden in dem Fluss gewarnt wurden, es sollten Wasserschlangen unterwegs sein?


19. Dezember: Nach Kingston SE

Auf dem Princess Highway ging es durch den Coorong National Park am Meer entlang, der Fahrtwind war 37° heiß, die Luft war so diesig, dass von Fotos nicht die Rede sein konnte. Zum Glück fanden wir in Kingston einen schattigen Platz unter Bäumen, so dass wir noch draußen sitzen konnten. Aber die Muße konnten wir nicht lange genießen, der Wind frischte auf bis das Auto wackelte, aber es kühlte auch ab, so dass wir eine entspannte Nacht verbrachten.


20. Dezember: Nach Millicent

Der Sturm wiegte uns die ganze Nacht ein wenig grob, und der Versuch, draußen zu frühstücken, scheiterte daran, dass die Petersilie flog vom Brot flog. Dazu war es so kalt, nur 17°, dass alle unsere Aktivitätslust einfror.



Sieht das hier einladend aus?

Am Abend schlief der Sturm ein und der Tag endete mit einem sanften Regen.




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