Griechenland - Türkei 2005: Tagebuch Teil 3

Von Olympia (Griechenland) nach Hause



Donnerstag, 29. September:
Kourouta
Kourouta liegt ganze 44 km von Olympia entfernt am Meer. Mehr haben wir heute nicht geschafft. Nachdem wir heute Mittag losgezuckelt sind, mußten wir doch gleich mal sehen, wie es am Meer aussieht: ein menschenleerer Sandstrand und die Kalamari waren so fantastisch, da konnten wir nicht mehr weiterfahren!
Der Nachmittag war produktiv. Ich lerne immer mehr Griffe auf der Bouzouki, sogar in meinem Roman kam ich endlich mal ein Stück weiter.

Freitag, 30. September:
Mitikas
Auch heute Morgen kein Rezeptionist in Sicht. Wofür sollten wir auch zahlen? Kein Strom, kein Wasser, kein Sanitär.
Weiter ging es die Küste nach Süden. In einem kleinem Dorf war Sammy in einem Kaphenion der "beauty", so daß wir nichts für unsere Getränke bezahlen mußten. Bei Patras kamen wir über die neue Hochbrücke über den Golf von Patras. In der Sonne sieht sie wie eine filigrane Klöppelarbeit aus. Die 15,50 Euro sollten wohl das Pendant zur Fährüberfahrt darstellen.

Die Straße nach Etoliko ist aus den Felsen über der Küste herausgekratzt und erinnert ein wenig an Island. Dafür versprüht Etoliko mit seiner von Wasser umgebenen Lage südliche Charme.

Irgendwie ist der Sommer vorbei. Das dokumentieren nicht nur die hochgestellten Stühle in den Cafés, überhaupt scheint plötzlich Herbststimmung, alles ist braun, die Farbenvielfalt ist weg. Oder ist uns das vorher nur nicht aufgefallen?

Natürlich ist der Campingplatz in Mitikas geschlossen, wir stellten uns davor an den Strand. Die letzte Sonne verschwand schnell. Über der Insel vor uns erschienen schwarze Wolken, die den Inselberg wie einen Vulkan erscheinen ließen und wir lagen kaum im Bett, als das Inferno losbrach. Blitz auf Blitz erhellte die Nacht, Donner ließen das Wohnmobil erzittern. Wassermassen ergossen sich darüber, so daß wir die Befürchtung hatten, daß der Sandweg auf den Strand gespült werden könnte und wir mit ihm. Aber er erwies sich als fest genug. Irgendwann schliefen wir trotz des Krachs und der Lightshow ein.

Samstag, 01. Oktober:
Mitikas
Heute Morgen regnete es immer noch. Die Bergkette hinter uns war nicht zu sehen. Unser "Hausvulkan" lugte schemenhaft zu uns herüber - ein Wetter zum im Bett bleiben. Zu Mittag wurde es langsam besser und wir zuckelten weiter. Vom Pass über das Akarnakische Gebirge aus hatten wir einen herrlichen Blick über den Amvrakischen Golf, allerdings auch auf die dunklen Wolken, die von Nordwest drohten. Die Meeresenge bei Preveza querten wir durch einen Tunnel: 5,50 Euro. Hier ist von Tourismus nichts mehr zu spüren. Zeltplätze sind selten und haben kein Interesse an Reisemobilisten, die wir auch nur selten sehen. Wieder heißt ein Ort Mitikas und er hat einen einsamen und wunderschönen Strand. Hier bleiben wir für die Nacht. Alle halbe Stunde regnete es. Wo ist die Sonne?

Sonntag, 02. Oktober:
Igoumenitsa (GR)

Immer noch war es grau - jederzeit bereit zu regnen. Das machte uns die Entscheidung leicht, nicht weiter nach "alten Steinen" in Griechenland zu suchen, sondern auf besseres Wetter in Italien zu hoffen. Doch eines mußten wir uns noch ansehen: Wir sahen aus archaischer Zeit den Göttersitz Olymp, die Orakelstätte Delphi, den Treffpunkt aller griechischen Athleten Olympia, berühmte Stätten wie Ephesos, Pergamon, Troja, Aphrodisias, die Akropolis von Athen. Es fehlte noch der Hades - die Unterwelt. Nun. das wäre des Wünschens zu viel, aber wir kamen an den Archeron, der als einer der Grenzflüsse zur Unterwelt gilt. An ihm liegt das Nekromanteion, das Todesorakel. Hier konnten die Lebenden die Toten befragen. Im Boden des Mittelsaales ist eine Öffnung in eine darunterliegende Krypta. Hier wurden Hinweise auf eine Vorrichtung gefunden, mit der die Priester die Schatten aus der Unterwelt aufsteigen lassen konnten. Die Krypta galt als oberster Teil des Palastes der Unterweltgötter Hades und Persephone. Im Mittelalter wurde auf die Ruinen ein Wohnturm und im 18. Jahrhundert ein Kirchlein gebaut, die vor dem Abriß bewahrt wurden.

Einen Abstecher machten wir noch nach Parga. Der Reiseführer lobt es als eine Perle der griechischen Westküste. Das ist nicht schwer, ist doch zwischen Patras und Igoumenitsa touristisch nicht viel los. Vor dem Strand liegen der große waldbestandene Felsen im Wasser, was dem Bild ein wenig thailändischen Touch verleiht, aber ansonsten ist er von Souvenirläden und Restaurants überladen. Nicht unser Geschmack.

Es war nicht mehr weit bis Igoumenitsa. Die Büros der Fährlinien, die nach Brindisi fahren, hatten noch nicht geöffnet, da die Schiffe erst um Mitternacht
auslaufen. Nach vielem Fragen bekamen wir heraus, daß Tickets dann nur direkt an der Fähre zu haben seien. Wir entschieden uns für eine LKW-Fähre nach Bari, die um 21 Uhr ablegt und um 9 Uhr MESZ in Bari sein sollte. 13 Stunden. Da mußte Sammy eben durchhalten.

Igoumenitsa verabschiedete uns mit strahlendem Sommerwetter. Noch einmal schmorten wir in der Sonne bis wir um 18:30 zu Fähre fuhren. Vor uns stand an der Hafenkontrolle ein holländischer Sattelschlepper von Militär umstellt. 17 dunkelhäutige Männer sprangen nacheinander herunter, jeder nur zwei Wasserflaschen in der Hand und hockte sich mit den Händen hinter dem Kopf hin. Schließlich wurden sie abgeführt, der Sattelschlepper fuhr auf die Seite, wir konnten durchfahren. Woher hatte das Militär davon gewußt? Es ist doch eine EU-Innengrenze. Zollbeamte waren keine zu sehen, eine Kontrolle gab es sonst nicht.

Um 18 Uhr begann das Verladen. Sattelschlepper auf Sattelschlepper verschwand im Schiff. Später schätzte ich über 90 Stück auf 3 Decks. Nur zwei Wohnmobile dabei, ein paar PKWs. Um 21 Uhr legte die Fähre ab. zwanzig Minuten dümpelte sie in der Bucht herum, weil der Sicherheitsbolzen der Auffahrrampe nicht einrastete. Dann endlich konnte die Fahrt losgehen. Auf dem Oberdeck hatten wir lustige Nachbarn. Neben uns ein Türke in einem Kleintransporter mit deutschem Kennzeichen. Der Wagen war komplett leer bis auf eine Decke und einen Pappkarton, den eine Katze mit ihrem Jungen bewohnte, wenn sie nicht durch den Wagen tollten. Leider sprach der Türke kein deutsch. Die Bulgaren von dem Sattelschlepper vor uns klappten die Verkleidung des Kühlergrills herunter, um sie als Tisch zu benutzen und kochten die halbe Nacht Kaffee. Nachdem wir Sammy lange beruhigt hatten, daß der Lärm und die Vibrationen ihm nichts täten, schliefen wir irgendwann auch ein.

Montag, 03. Oktober:
Manfredonia (I)
Wieder im Gebiet der MESZ, also die Uhr eine Stunde zurückstellen. Pünktlich kam die Fähre in Bari (Italien) an. Zwei Stunden dauerte es, bis wir das Oberdeck verlassen konnten. In dieser Zeit konnte ich beobachten, wie die Fahrer mit ihren LKW-Geschossen umgehen konnten. Irre! Sammy hatte sich prima gehalten und die Nacht verschlafen. Dafür nutzte er seine wohlverdiente Pause auf dem nächsten Parkplatz ausgiebig.

Wo wollten wir hin? Als erstes fiel uns auf der Karte ein Gebiet um Alberobello auf: Zona del Trulli. Der Reiseführer half uns auf die Sprünge: Trulli sind runde Steinhäuser, die ohne Mörtel gefügt sind und deren Dach durch verjüngende Anordnung der Kalksteine entsteht. Diese Kegelhäuser sieht man in dieser Gegend überall, wie alt diese Bauweise ist, weiß man nicht. Den Besuch von Alberobello schenkten wir uns, der Reiseführer berichtet von sich schiebenden Menschenmassen. Nicht für uns. Uns genügen die in der reichen Obstplantagenregion verstreuten Bauten.

Über die Berge der Murge ging es zurück an die Küste über Corato, Tani, Barletta. Die Landschaft ist wunderschön, doch überall stehen die Höfe leer und verfallen, es tut weh und am liebsten würden wir jedes wieder aufbauen. Sie sind alle von der schönen Architektur der italienischen Landgutshäuser des 19. Jahrhunderts. Ein pompöses Tor, meist mit Zypressen betont weist schon früh auf den Besitz hin. Und Alles verfällt!

Bei Manfredonia fanden wir einen Campingplatz, der das ganze Jahr geöffnet hat. Laut ADAC-Führer gibt es das hier nicht:
Camping Lido Salpi, www.lidosalpi.it

Dienstag, 04. Oktober:
Lido del Sole / Gargano
Gestern war kein Feiertag, man muß nur zur richtigen Zeit einkaufen. Wir hatten vergessen, daß in Italien die Läden zwischen 13 und 17 Uhr geschlossen haben. Also wurde erst mal der leere Kühlschrank aufgefüllt. Mit dem Geldholen klappte es zum ersten Mal nicht, der Automat akzeptierte keine Scheckkarten, nur Kreditkarten.

Der Stiefelsporn Italiens heißt Promontorio del Gargano und ist ein Kalkmasiv, das sich bis auf 1000 m erhebt. Dieses Naturschutzgebiet galt es heute zu erforschen. Steil und kurvenreich stieg die Straße von der Ostseite des Gargano nach Monte Sant´Angelo an. Überraschend groß ist dieser Ort mit seinen eigentümlichen Reihenhäusern aus dem 16./17. Jahrhundert. Wäre es nicht so drohend dunkel, wäre die Sicht auf die Küste sicher atemberaubend. SO fuhren wir weiter in die Berge. Unser Ziel der Foresta Umbra, der dunkle Wald, ein in Süd-talien einzigartiger urwaldartiger Laubwald aus Buchen, Ahorn und immergrünen Steineichen. Rechtzeitig vor dem Wald setzte dichter Nebel ein, so daß wir uns wie in einem deutschen Wald vorkamen. Etwas tiefer ging der Nebel in Dauerregen über, so daß wir uns diese wunderbare Gegend aus dem Auto ansehen mußten.
An der Nordküste sollten sich die Campingplätze nur so tummeln, doch alle waren längst geschlossen. Auf einem Platz am Lido del Sole durften wir trotzdem stehen bleiben. Wir sind ja autark.

Mittwoch, 05. Oktober:
Barrea
Soll es doch in der Nacht regnen, heute Morgen war es wieder schön. Der Hund konnte noch einmal ausgiebig am Strand tollen, dann verabschiedeten wir uns von dem Stiefelsporn - es ging in die Molise, einer Berglandschaft, die man lieben muß. Die Berge sind nicht mehr als 900 m hoch, die Dörflein kleben an den Hängen und die frischgeflügten Äcker ziehen sich die Berge hinauf. Welche Mühsal, diese schrägen Felder zu bearbeiten! Die Farben der Erde variiert in allen dunklen Brauntönen und verleiht der Landschaft einen warmen Ton. Die Straßen schleppen sich um jeden Vorsprung und über jeden Berg. Eine Landschaft, die einen vergessenen oder zumindest träumenden Eindruck macht. Ausgerechnet hier bei Isernia wurden Europas älteste Spuren menschlichen Lebens gefunden, 730.000 Jahre alte Reste von Feuerstellen und Jagdbeute des Homo aeserniensis.

Hinter Isernia verließen wir die Molise und es begrüßten uns die Abruzzen mit langen Steigungen und Pässen über 1000 m. Die ersten Schilder über den Winterzustand der Pässe tauchten auf und die Berge waren über 2000 m hoch. Hier war es dann auch vorbei mit dem schönen Wetter, dicke schwarze Wolken hingen an den Gipfeln fest. Es wurde merklich kühler. Der Sommer schien sich hier schon etwas länger verabschiedet zu haben, denn die Wälder hatten ein herbstlich buntes Gewand angelegt. Gelbe und tiefrote Klekse verzierten die Hänge und suchten das Dunkelgrau des Tages zu mildern. Bei Barrea erreichten wir den Parco Nationale d´Abruzzo, in dem es noch Braunbären, Luchse und zahlreiche Reptilien und Vogelarten, darunter Königsadler geben soll. Hier laden etliche Campingplätze zum Wandern ein.

Donnerstag, 06. Oktober:
Assergi
Es dauert lange, bis ich akzeptiere, daß der Sommer vorbei ist. Heute Morgen war es soweit: das ärmellose T-Shirt, die kurze Hose und die Sandalen wurden zur schmutzigen Wäsche verbannt, Socken, lange Hose und dickes Hemd hervorgekramt. Heute Morgen waren es nur 6°C, dazu dicker Nebel, der sich nur zögernd auflöste. Von unserem Campingplatz in über 1000 m Höhe sah es atemberaubend aus, wie sich zuerst der Nebel unter uns auflöste und die Bergmitte so langsam nach unten sichtbar wurde.

In Barrea wollten wir noch Brot einkaufen. In den engen Gassen streifte ich beim Einparken einen in der zweiten Reihe parkenden PKW. Ein älterer Mann kam sofort aus dem Laden, es waren etliche Kratzer auf seinem Lack, von Polizei wollte er aber nichts wissen, nur 10 Euro, damit sei er zufrieden. Hätte auch anders ausgehen können. Die Striemen auf meiner Außenhaut kann ich mit Zahnpasta wegpolieren. (Ich rede natürlich von unseren Autos)

Trotz der dunklen Wolken war es aufregend, durch das Gebirge zu fahren. Landwirtschaft gibt es keine, die Berge sind zu steil und zu felsig. Wovon die Leute in den Dörfern, die alle malerisch auf Bergrücken geklebt sind, leben, ist mir schleierhaft. Von der Gras- und Viehwirtschaft in den seltenen flachen Tälern wohl nicht. Hier hat der Herbst längst Alles im Griff und ich glaube, daß es jetzt mit den bunten Färben der Bäume hier am Schönsten ist. Am Passo del Diavolo, 1400 m hoch, verließen wir endgültig den Parco Nationale d´Abruzzo. Die Abruzzen sind übrigens Teil der Appeninen und es dauerte gar nicht lange,da waren wir schon in dem nächsten Park, dem Parco Nationale del Gran Sasso e Monti della Laga. Hier ist ein großes Skigebiet, es gibt viele Lifte und einen Campingplatz, es ist aber Alles geschlossen, so daß wir uns bei Assergi auf den Riesenparkplatz eines Liftes stellen. Ein Wohnmobil aus der Schweiz steht schon da, sonst sind wir allein auf weiter Flur. Über uns erhob sich majestätisch der Monten Portella (2388 m) und dahinter lugte noch der Corno Grande (2912 m), der höchste Gipfel des Gran Sasso, hervor.

Freitag, 07. Oktober:
Pollenza
Irgendwann heute Morgen hörte der Regen auf und wieder faszinierten uns die sich dauernd unter uns verändernden Wolkenformationen. Trotz der Höhe (1500 m) war es nicht so kalt wie gestern. Wir arbeiteten uns so langsam nach Norden, nicht nur daß ich dauernd am Kurbeln war, da da sich Kehre an Kehre (ital.: tournante) reihte, beim Blick auf die Karte und unseres darin eingezeichneten Kurses kann ich nur seglerisch sagen: mühsam kreuzen wir nach Norden.

Der Weg führte uns an den Monti della Laga entlang über Teramo, Ascoli, Sarnano nach Tolentino. Hier sollte der erste Stellplatz sein. Wir fanden auch ein Hinweisschild für Entsorgung, den Platz aber nicht. So fuhren wir weiter nach Pollenza, das wir bei Dunkelwerden erreichten und fanden tatsächlich auch auf einem Parkplatz eine Entsorgungsmöglichkeit. Den Parkplatz definierten wir als Stellplatz und blieben über Nacht.

Diese Entsorgungsgelegenheiten ohne Stellplatz erscheinen mir unlogisch. In Italien ist freies Übernachten untersagt. Was soll also Entsorgungsmöglichkeit ohne Stell- oder Campingplatz?

Wir hatten es uns kaum gemütlich gemacht, da blitzte es hinter dem Horizont und es dauerte gar nicht lange, da regnete es und hörte die ganze Nacht nicht auf. Was soll´s! Gute Nacht!
Samstag, 08. Oktober:
Gubbio
Heute Morgen regnete es immer noch und ein Blick auf die Wetterkarte im Internet offenbarte uns, es regnet in ganz Italien, erst in drei Tagen ist eine Besserung zu erwarten. Es soll uns nicht verdrießen. Ich habe wieder einmal die Buchreihe der Drachenreiter von Pern angefangen, meine Lieblingsfantasybücher und bin erst bei Band 6. 17 sind es, da ist mir das Wetter egal!

Weiter ging es am Rand der Appenninen enlang, die hier nicht mehr so hoch sind, aber ihr typisches Aussehen behalten haben: auf den steilsten Bergen drängen sich die Dörfer, trutzig wirkend in ihrem dunklen Sandsteinkleid, überragt von mindestens einem Kirchturm. Die frisch gepflügten Felder haben hier schon die typische Ockerfarbe der Toscana, die nicht mehr weit ist. An jeder Ecke könnten wir ein Foto machen, wenn es nicht so grau gewesen wäre.

Bei S. Vittore del Chiuse, einem Touristenort, der mit einer Therme und einer Grotte aufwarten kann, bogen wir nach Westen ab, wieder in die Appenninen hinein, die schnell wieder über 1000 m hoch waren. Die Straße nach Gubbio führte durch eine Schlucht, die Felsen stiegen senkrecht hoch, fielen aber auch senkrecht ab, um sich im Dickicht des unsichtbaren Talgrundes zu verlieren.

Gubbio am Samstag Abend. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Wir fanden den ausgeschilderten Campingplatz und ärgerten uns, das es keinen Hinweis gab, daß er geschlossen war. So fuhren wir auf den Stellplatz der Stadt, der riesig angelegt, Wasser und Entsorgungsmöglichkeiten bietet. Im Lauf des Abends trudelten immer mehr Womos ein, 14 waren dann über Nacht! 2 Holländer, 1 Engländer, 1 Österreicher, wir, der Rest Italiener. Hier scheint also noch Saison zu sein.

Der Regen machte nur kurze Pausen, die wir nutzten, um Sammy rauszulassen. Leider waren sie so kurz, daß er jedes Mal pitschnaß war. Ihm gefiel´s!

Sonntag, 09. Oktober:
Caprese Michelangelo
Heute trafen wir bei Umbertide auf unsere Spur vom letzten Herbst. Ab Monterchi war die Karte mit Herzchen gepflastert. Ob wir etwas wiedererkennen? Zu Anfang nicht, aber wir waren wieder beigeistert über die Schönheit der sanft geschwungenen Berglandschaft. Dann sahen unten in der Ebene einen großen See, der in der Karte nicht zu erkennen war. Darüber hatten uns im letzten Jahr schon gewundert. Die Pausenplätze sind hier wir überall rar, so daß wir jede nicht nach Müllabladepletz aussehende Möglichkeit nutzten. Vor einer Kurve bremste ich ab und setzte den Blinker: ich wußte, um die Ecke ist ein Pausenplatz. Es stimmte. Hier hatten im letzten Jahr in der Sonne gesessen. Heute war es bedeckt und kühl, aber wenigstens trocken - von oben, denn Sammy kam mit einer neuen Farbe vom Spaziergang zurück: beige mit Schlamm überzogen. Er mußte sich in einer Pfütze wälzen. Wir freuten uns auf Caprese Michelangelo, hatten wir doch im letzten jahr dort das Museum besucht und seine Maschinenmodelle bestaunt, schöne T-Shirts gekauft und gemütlich Kaffee getrunken. Doch wo das Alles? Kein Parkplatz, kein Kaffee, kein Souvenirladen! Es dauerte lange, bis der Elephant von der Leitung stieg: Michelangelo hatte doch gar keine Maschinen entworfen, das war doch Leonard da Vinci und Vinci lag weiter im Westen, da kommen wir gar nicht hin. Schade. Aber hier war der schöne Campingplatz, wo wir im letzten Jahr waren, genau vor einem Jahr und er kostete noch genauso viel: 13 Euro.

Montag, 10. Oktober:
Casal Borsetti
Der Haushaltstag dauerte bis Mittag: Auto saubermachen, Wasser auffüllen, Duschen, drei Tage Tagebuch nachschreiben. Endlich kamen wir los - und es hatte noch nicht geregnet! Wir folgten unserer Herzchenstraße vom letzten Jahr weiter und wir erkannten immer häufiger Bekanntes. Wir waren ja in den Appennino Tosco Emiliano und überquerten gerade die Alpe di S. Benedetto bei fast blauem Himmel. Doch je höher wir kamen, desto grauer wurde es und am Passo di Mandrioli (1173m) war der Nebel dann so dicht, daß wir keine 10m weit sehen konnten. Wenn er auch bei der Talfahrt schnell zurückblieb, es blieb regendunkel und diesig, so daß wir die beeindruckenden Felsformationen nicht gebührend bestaunen konnten.

Im Tal bei S. Páolo trennten wir uns von unseren alten Spuren und folgten der E45 nach Ravenna, doch nicht auf der Autobahn, sondern auf der alten Landstraße, die sich über und unter der Autobahn, mal rechts, mal links durch die kleinen Dörfer schlängelt, heute kaum noch beachtet. Wir fuhren nun durch die Romagna, die nördlich von Ravenna viel mit Ostfriesland gemein hat, was die Plattheit und die geraden Straßen anbelangt. Die Landwirtschaft ist allerdings anders. Hier wird viel Wein angebaut und hier ist ein Zentrum für den Kiwi-Anbau.

20 km nördilch von Ravenna liegt Casal Borsetti, ein kleiner Badeort, der sich durch einen Stellplatz für 200 Wohnmobile auszeichnet. In dieser Nacht waren nur vier da. Er zeichnet sich aber noch durch etwas Anderes aus: durch Mücken! So eine Plage habe ich lange nicht erlebt. Die verfolgen einen ja noch an den Strand! Ansonsten ist hier die Saison auch vorbei, fast Alles geschlossen, da kann man sich ohne schlechtes Gewissen in das Auto verkriechen und die Mücken draußen lassen.

Dienstag, 11. Oktober:
Rocca di Arsiè
Heute Morgen begrüßte uns blauer Himmel, aber die drohende Mückenschar verhinderte einen Strandbesuch. Also auf nach Norden. Heute galt es die Po-Ebene zu durchqueren, die uns nicht reizt. Schmale Straßen ohne Pausenmöglichkeit, Felder, die unter Wasser stehen, Dörfer, die halb verlassen sind und deren Häuser einfallen, das Alles ohne Ende, so weit das Auge reicht. Da die Hauptstraßen von LKWs verstopft waren, nahmen wir die ganz kleinen Nebenstraßen und es gelang uns, die größeren Städte Padova, Bassano di Grappa zu umfahren. Bei Bassano di Grappa war die Ebene auf einen Schlag zu Ende und die Alpen erhoben sich wie eine Mauer. Kahle Felsen schienen ein Eindringen unmöglich zu machen, doch die Straße fand den Einschnitt. Wir waren endlich wieder in den Bergen! Wir fanden auch den Abzweig durch den Tunnel Richtung Feltre. Am Lago del Carlo bei Arsiè hat der Campingplatz noch bis 30. Oktober offen. Wir waren die einzigen Gäste und hatten so einen herrlichen Blick auf See und Berge. Die Sonne schien immer noch. Wenn sie morgen auch noch scheint, erwägen wir, einen Tag zu bleiben. Das Campingplatzlokal bot eine gebackene Forelle an, doch als wir am Abend zum Essen erschienen, durften wir wegen des Hundes nicht in das Lokal. Außer uns war keiner im Lokal. Pech, dann haben sie keine Gäste!

Mittwoch, 12. Oktober:
Rocca di Arsiè
Die Sonne schien und wir haben uns einen richtig faulen Tag gemacht. Mittlerweile bin ich bei den Drachenreitern von Pern bei Band 10 und auf meiner Bouzouki mache ich Fortschritte. Ich habe mir auf dem Laptop eine Möglichkeit geschaffen, wie ich Akkorde selbst austüfteln kann und habe nun ein Erfolgserlebnis nach dem Anderen! Ich glaube, die Bouzouki wird mich jetzt öfter auf meinen Reisen begleiten.
Hoffentlich bleibt das Wetter noch ein paar Tage so.

Donnerstag, 13. Oktober:
Cortina d´Ampezzo
Leider konnten wir trotz des schönen Wetters nicht bleiben. Die Zeit neigt sich dem Ende zu. Aber es ging in die Dolomiten. Immer dem Val Boite folgend, wurden die nackten Felsspitzen immer höher und kamen immer näher. Wir waren in den Dolomiten! Leicht mit Puderzucker überzogen lugten die Felsen über die Berge, im Dunst des blaßblauen Himmels nur unwirklich erkennbar.

Kurz vor Cortina d´Ampezzo machten wir Schluß auf einem Campingplatz. Schnell verschwand die Sonne hinter den Bergen und sofort war es kalt. Ich freue mich schon auf Morgen und die gewaltigen Berge!

Freitag, 14. Oktober:
Lienz (A)

Die Nacht war kalt. Wie kalt, zeigte sich am Morgen: an den Fenstern blühten Eisblumen, die Welt draußen war weiß und in der aufgehenden Sonne leuchteten die Felsspitzen rot. Wie in einem Kitschprospekt! Ist es nun so weit, ist es endgültig vorbei mit der schönen Jahreszeit, oder hat das was damit zu tun, daß wir uns in 1200 m Höhe befinden? Die höher steigende Sonne machte Alles unwirklich. Es wurde ein strahlend schöner Tag. Eine Mittagspause in der Sonne entschädigte für den Morgen. Zu dem wolkenlosen blauen Himmel paßte das Panorama der Dolomiten und die Fahrt nach Lienz (A) wurde zu einer Fahrt durch den erwähnten Kitschprospekt. Jede Kurve bot ein neues fantastisches Bild. Hier möchte ich einmal jede Seitenstraße abfahren.

Lienz Campingplatz. Kein Mensch da. Wie kann man diese wunderschöne Reisezeit so ungenutzt lassen?

Morgen wird es sich entscheiden: Felbertauerntunnel oder Großglockner. Wenn das Wetter so ist wie heute, werden wir wohl über den Großglockner fahren.

Samstag, 15. Oktober:
Gstadt am Chiemsee (D)
Den Campingplatz haben wir schnell verlassen. Toiletten, Duschen, Strom waren schon geschlossen, nur Entsorgen konnten wir, trotzdem kostete die Nacht 18 Euro. Da ist jeder Stellplatz besser!

Das Wetter sprach eigentlich für den Gloßglockner, doch wir wollten heute eine nicht aufregende Fahrt und da wir den Großglockner vor zwei Jahren bereits bezwungen hatten, entschieden wir uns für den unspektakulären Felbertauerntunnel. Der Tag bescherte uns eine gemütliche Fahrt durch ein Stück wunderschönes Österreich. Mittersill, Jochberg (ein Jugendurlaubsort von mir mit romantischen Erinnerungen), Kitzbühel, Kösen. Es gab sogar Parkplätze (siehe Anfang dieses Urlaubs), so daß wir oft anhalten und die Landschaft genießen konnten. Irgendwo begann Deutschland und durch die Chiemgauer Alpen gelangten wir an den Chiemsee. In Gstadt hatte auf Grund des guten Wetters noch ein Zeltplatz offen. Nach einem kleinen Spaziergang am See ging es ins Womo zum Lesen. Seit den Appenninen haben wir endlich unseren alten Urlaubsrythmus wiedergefunden: bei Dunkelheit einschlafen und mindestens elf Stunden schlafen. Sammy ist gnädig und läßt uns mittlerweile bis 1/2 8 Uhr schlafen. Herrlich!

Sonntag, 16. Oktober:
Lalling im Bayr. Wald
Strahlende Sonne vertrieb den Rauhreif sehr schnell, es dauerte allerdings lange, bis der Nebel ein wenig durchsichtiger wurde, so war die Fraueninsel nur als Schemen zu erkennen.
Weiter ging es unbeirrbar nach Norden. Altötting, Pfarrkirchen, Vilshofen, Hengersberg - der Bayrische Wald zog uns wie immer magnetisch an. Wir haben es noch nie geschafft, einen Bogen um ihn herum zu machen. Selbst, wenn wir im Böhmerwald waren, ein Abstecher in den Bayrischen Wald mußte sein. In Lalling blieben wir über Nacht auf einem Stellplatz. Dieser kleine Ort hat die Zeichen der Zeit erkannt: es gibt dort 7 (!) Stellplätze für Womos und die Umgebung des Ortes lohnt einen Besuch.

Montag, 17. Oktober:
Pfrentsch im
Oberpfälzer Wald
Heute führten wir uns unseren Wald zu Gemüte In Regen kreuzten wir unseren Kurs vom Anfang der Fahrt, es ist genau zwei Monate her.
Doch nun nahmen wir die kleinen Straßen durch den Wald. Bodenmais, Arber, Lam, Furth im Wald - und überall Parkplätze, um in den Wald zu gehen oder die Aussicht zu genießen. Weiter ging es durch den Oberpfälzer Wald, durch Waldmünchen, Eslarn bis zu einem kleinen Dorf namens Pfrentsch, das einen Stellplatz ausweist. Er liegt sehr schön am Hang mit Blick über Dorf und Felder. Der Bauer stellte sich als Platzwart vor und machte mich gleich darauf aufmerksam, daß ich nicht quer, sondern längs parken müsse, egal ob einer kommt oder nicht, es sei Prinzip, die Schilder hätte ich ja wohl gelesen und ich würde auf der Straße ja auch nicht links fahren, wenn kein Auto da ist, jawoll, so ist das! Der kennt mich nicht!

Dienstag, 18. Oktober:
Oberweißbach im Thüringer Wald
Langsam kletterte das Thermometer von 0°C-Marke nach oben. Erst am Mittag sollte 9°C erreichen. Da schaut man sich die Welt doch lieber aus einem warmem Auto an! Und das Anschauen lohnte sich. Fast auf Schleichwegen ging es dicht an der tschechischen Grenze entlang den Oberpfälzer Wald weiter nach Norden. Dörfer wie Flossenbürg, Silberhütte, Hohenthan lohnen weitere Besuche. Bei Tirschenreuth kreuzten wir wieder einmal unsere Nord-Süd-Route, um den Naturpark Steinwald kennenzulernen. Der Frankenwaldstraße folgten wir über Wallenfels, Nordhalben in den Frankenwald. Wieder versuchten wir, große Straßen zu meiden und sahen so viel mehr von der Berg- und Waldwelt. Der Autoatlas ist mit Herzchen gepflastert. Auch Pilze konnte wir endlich einzeichnen, wenn wir auch nach jedem Waldgang durchgefroren waren. Aber es gibt sie noch, die Pilze!

In Tettau, am Rande des Thüringer Waldes, wollten wir uns zur Nacht betten, aber den Stellplatz an der Festhalle gab es nicht. So fuhren wir den Nächsten laut Promobil Stellplatzatlas an: Deesbach. Nach einem Riesenumweg wegen einer Baustelle und nach Durchfahren der engen Gassen in Deesbach mit angehaltenem Atem fanden wir auch den Deesbacher Hof. Doch der war geschlossen und der Parkplatz dahinter hatte eine so steile Schotterauffahrt, daß ich da lieber nicht hinunterfuhr. Also fuhren wir wieder zurück auf einen großen Parkplatz in der Landschaft, der einlud, zum Fröbelturm zu wandern. Diesen Platz hatten wir vor 12 Jahren schon einmal benutzt. Ich freue mich morgen auf den Thüringer Wald und die Saale.

Mittwoch, 19. Oktober:
Dankerode im Unterharz
Hier oben auf dem Wanderparkplatz zum Fröbelturm war wohl heute Morgen ein Kälteloch. Ein eiskalter Wind hinderte die Sonne daran, den Rauhreif aufzutauen. Wie gut, daß wir ein fast wintertaugliches Wohnmobil haben! Aus der molligen Wärme konnten wir uns die Bemühungen der Sonne getrost ansehen.

Der Thüringer Wald war zu schnell zu Ende. Das idyllische Schwarzatal schwemmte uns sozusagen hinaus. Doch die thüringische Landschaft wurde des wegen nicht langweilig. Das hügelige Land bot weite Ausblicke, sanfte Schwünge ließen Felder und Wälder in die Ferne fließen. Weimar, Bachra, Lossa, Sangershausen, Mansfeld blieben so hinter uns. Irgendwo vor Sangershausen haben wir auch Thüringen verlassen und sind in Sachsen-Anhalt eingereist. Den Kyffhäuser haben wir dieses Mal weit westlich liegen gelassen, um mehr vom Harz zu haben. In Dankerode bietet ein Gasthaus auch einen Campingplatz mit Stellplätzen an. Leider war es zu spät, um weiter zu fahren, so mußten wir uns diesen Wucher gefallen lassen. Der Stellplatz kostet 6 Euro. Will oder muß man wie ich entsorgen, ist die volle Flöte des Komfortplatzes von über 20 Euro berappen! Dafür habe ich eine eigene Dusche, die ich nicht brauche, eine eigene Küche die ich nicht benötige, einen eigenen Wasseranschluß, den ich nicht brauche, aber das Alles mit Komfort incl. 8 Euro Endreinigung für etwas, das ich nie betreten habe und nur, weil ich entsorgen muß.

Donnerstag, 20. Oktober:
Polle an der Weser
Heute Morgen trat das ein, was der Wetterbericht leider prophezeit hatte: Der Himmel war grau, spätherbstlich. Die Sonne bemühte sich redlich, dem zu widersprechen. Einen Augenblick schien es, als würde es ihr gelingen, doch die Wolken behielten die Oberhand. Wieder hatten wir das Wetter, das wir meistens im Harz erleben: Dunkle Wolken im Ostharz, die im Oberharz so tief hingen, daß leichter Nebel und Regen das Bild bestimmten. Doch das sollte uns nicht anfechten, wir genossen die Fahrt durch den Ostharz und waren überrascht, als wir nur ein paar Kilometer hinter Dankerode bei Neudorf auf den Birnbaumteich trafen, einen Campingplatz, dessen schweren Weg aus der Wiedervereinigung wir Jahr für Jahr verfolgt haben. Jetzt scheint er es geschafft zu haben. Hier hätten wir natürlich viel lieber übernachtet.

Die kleinen Straßen durch den Ostharz erschlossen uns wieder einmal die Schönheit des Harzes, die man hier viel besser genießen kann als im Oberharz, finde ich. Und in noch einem enttäuschte uns der Ostharz nicht: in ganz Thüringen und Sachsen-Anhalt gab es keine Feldküchen mehr an den Straßen, nur noch einzelne verwaiste Schilder. Hier im Ostharz gibt es sie noch. Nirgendwo schmeckt eine Erbsensuppe besser, als aus einer Feldküche im Harz! Einen Kesselgulasch nahmen wir uns mit, den würde es später geben.

Leider zu schnell hatten wir den Harz hinter uns gelassen. Der Solling gab uns noch einmal das Gefühl von Bergen und Wald, dann waren wir auch schon in Polle an der Weser. Traditionell (siehe z.B. Schwarzmeer-Reise) verbringen wir auf Reisen in den Süden von Brettorf hier die letzte Nacht. In dem Gasthaus des Campingplatzes gibt es dann Forelle Müllerin Art mit Bratkartoffeln, dazu dunkles Bier aus der Region.
Morgen bleiben noch ein paar Kilometer nach Hause. Das waren die 64 Tage unserer Türkei-Griechenlandreise 2005. Die letzten Sätze werde ich zu Hause schreiben, es bleibt ja auch noch die Auswahl und Aufbereitung der Fotos. Gute Nacht!

Freitag, 21. Oktober:
Nach Hause

Der Himmel wob seinen grauen Schleier noch intensiver und weinte angesichts der traurigen Tatsache, daß es nun unumstößlich nach Hause ging und da Alles so regenverhangen war, machte es auch keinen Sinn, Umwege oder Pausen einzubauen. Mit einem Stop beim Supermarkt, um den leeren Kühlschrank zu Hause aufzufüllen, waren wir am frühen Nachmittag zu Hause.

Eine Woche später

Die ersten Alltagsstürme sind abgewettert, so langsam kommen wie Blitzlichter Bilder aus dem Urlaub hoch: ...weißt Du noch...? Jetzt erst wird der Urlaub verarbeitet, es waren auch zu viele Eindrücke, die auf uns einstürmten:
Da waren die Länder, deren Eigenarten wir versuchten im Vorbeifahren wenigstens ein bißchen in uns aufzunehmen. Da war die "Kulturreise", die alten Steine, die ich als eine Reise in meine Jugend ansehe, wo ich mit Odysseus über die Meere reiste, mit Achilles vor Troja kämpfte, im Zeustempel auf der Akropolis von Athen um meinen Sieg flehte und das Totenorakel im Nekromantion am Archeron befragte. Da war die Gruppe, interessante Leute, die der Zufall da zusammengewürfelt hatte, die die Reise bereicherten. Das neue Konzept von Perestroika, die Tagesstrecken allein zu fahren und dadurch individuell gestalten zu können, ging voll auf. Am Abend freute man sich auf die Gruppe.
Und da war zum Abschluß die Ruhe und Muße in den Appenninen.

Insgesamt sind wir 11.299 km gefahren, das ist ein Tagesdurchschnitt von 179 km. Das ist ok.

Jetzt mache ich mich an die Sichtung der über 1.000 Bilder, um eine Auswahl und Bearbeitung für diese Seiten vorzunehmen.
Die Ideen für das nächste Jahr sprießen bereits!