Unser Traum und Ziel ist es, daß einmal unser RV (Recreation Vehicle,
wie wir in Canada gelernt haben) so startfertig vor dem Haus steht, daß
nur noch reisespezifische Dinge eingeladen werden müssen - und die Fahrt
kann losgehen. Davon sind wir weit entfernt, sogar weiter denn je. Denn etwas
Wichtiges, Umwälzendes steht uns bevor:
Wir bekommen ein neues Wohnmobil!
Schon länger beschäftigen wir uns damit, die Entwicklung war abzusehen.
Der Umstieg von unserem geliebten selbstausgebauten VW-Bus zu dem Pössl
Duett L war bestimmt durch die Forderung nach einer Toilette. Vierzehn Stunden
Wartezeit an der russischen Grenze (damals war das so!) machen eine Toilette
unerläßlich! Der Pössl ist eigentlich von den Ausmaßen
für uns genau das Richtige, käme uns da nicht ein Faktor in die
Quere: das fortschreitende Alter! Irgendwann ist man es leid, die Sitzgruppe
jeden Abend zum Bett umbauen zu müssen und dann im Bett, bedingt durch
unterschiedliche Polsterdicken, nicht zu wissen, wie man das Kreuz legen soll.
Wir haben es in Alaska schätzen gelernt, wie schön es ist, wenn
man mal eben in einer Pause kurz die Matratze abhorchen kann.
Mit Hinblick auf unsere geplanten Langfahrten also ein neues Gefährt.
Die Forderungen an das neue Fahrzeug:
1. Festes Querbett im Heck, ein Längsbett hat sich in Alaska als nicht
unvorteilhaft herausgestellt: durch das verjüngte Fußende rutschte
immer die Decke weg.
2. Garage, damit die Fahrräder "diebstahlsicher" verstaut sind.
3. viele Fenster
4. wohlfühlen auf Anhieb
5. ein Teilintegrierter muß es sein, das Klettern in einen Alkoven oder
ein Hubbett eines Integrierten kommt nicht in Frage.
Auf vielen Messen sind wir gewesen, Stapel von Katalogen haben wir gewälzt,
das Internet durchforstet. Der Stapel der Möglichkeiten wurde immer kleiner
und nach etlichen Besuchen beim Händler stand es fest: Es sollte ein
Rapido werden. Der Franzose bietet uns genau das Ambiente, das uns das Gefühl
von Luxus und Gott in Frankreich vermittelt. Nun werden unsere Sonderwünsche
eingebaut, alle in Hinblick auf unsere Fernreisen. Eine Solaranlage, CB-Funk,
Antenne für Satellitentelefon, zweite Batterie für den Aufbau, 230V-Sinuswandler,
Seagull Wasserfilter, um die wichtigsten Ergänzungen zu nennen. Er soll
zum 09. Juli geliefert werden. Wenn das klappt haben wir gerade noch vier
Wochen Zeit, ihn einzurichten und einzufahren und hoffentlich ein paar Kinderkrankheiten
zu erkennen! Es wird eng!
Natürlich ist er nicht fertig geworden. Wurde mir eine Woche zurück
noch mit treuherzigem Augenaufschlag erzählt, alle Teile seien da und
Montag werde mit der Umrüstung begonnen, rief am darauffolgenden Mittwoch
die Sekretärin an, um mir mitzuteilen, daß noch Teile wie Fenster
und Wasserfilter fehlten. Ob er wohl zum 23. Juli fertig wird, oder melde
ich mein altes Womo wieder an?
Es ist der 30. Juli. Heute konnten wir endlich das Womo abholen. Der bisherige
Verkäufer war nicht da, der Chef persönlich machte das. Informiert hatte der
sich vorab aber auch nicht. Ein Abhaken der Liste ergab, daß einiges
vergessen worden war, was während der Erledigung des Papierkrams noch
nachgeholt werden mußte. Wichtiges, wie Borde in Schränken muß
ich nun noch einbauen.
Eine weitere intensive Vorbereitung erfordert unser Hund Sammy. Unser
Sohn ist zur gleichen Zeit unterwegs, also müssen wir Sammy mitnehmen.
Da er erst sieben Monate alt ist, können wir ihn nicht in eine Tierpension
geben. Er muß an das Wohnmobil gewöhnt werden. Eine erste Tour
von drei Tagen hat er bravourös gemeistert, so daß wir guter Dinge
sind. Wir werden noch weiter üben.
Noch 14 Tage bis zum Start. Das Einrichten wird eng. Und es ist noch so viel
zu tun. Also Schluß mit Homepage. Das nächste Mal melde ich mich
von unterwegs.
|