Entdeckerreise 2007: Auf den Spuren Marco Polos

Bericht 30: Nach Hause



30.09.07 bis

Nach Poppenhausen in der Rhön (D)

 

05.10.07

bis Brettorf (D), ein wenig Statistik

Nach Poppenhausen in der Rhön, 30.09.07 (D)

Unsere Schlafperioden werden immer länger. Heute Morgen standen wir nach 12 Stunden um 9 Uhr auf! Das Wetter war trocken aber grau. Der Mensch wird bescheiden: wenigstens regnet es nicht. Doch das Herbstwetter ist eben nicht verläßlich, schon nach wenigen Kilometern hatte uns der Nebel wieder eingeholt. Irgendwie verloren wir die Lust und dachten an ein früheres Nachhause fahren.

Weiter ging es nach Westen. Wir verließen den Thüringer Wald, ohne eine Thüringer Bratwurst gefunden zu haben. Alle Imbißbuden hatten geschlossen und die Gasthöfe wollten wohl so etwas Einfaches nicht verkaufen.

Uns zog es in die Rhön, wie jedes Mal, wenn wir von Südosten kommen. Gils ganzes Herz schlägt hier. Es ist immer noch so schön wie in der Erinnerung und das Wiederkommen lohnt! Das Wetter spielte mit und schickte die Sonne. Es wurde so warm, daß wir sogar noch draußen sitzen und uns von den Sonnenstrahlen durchwärmen lassen konnten. Wenn wir die Augen schlossen, konnten wir uns einbilden, an einem kühlen Sonnentag in China zu sitzen.

Hier auf der Wasserkuppe bekamen wir eine Thüringer Bratwurst!

5 km weiter in Poppenhausen bekamen wir noch einen Platz auf dem gut eingerichteten Stellplatz und hier - nach 28.000 km kratzerfreien Fahrens durch horrible Großstädte des Irans, Chinas und Rußlands - fuhr ich mir an einem Pfahl ein Rücklicht kaputt!

Nach Fulda in der Rhön, 01.10.07 (D)

Heute war wieder richtig warmes Herbstwetter, das nutzten wir aus, so daß unsere Tagesleistung nur 32 Kilometer betrug. Übersetzt heißt das, wir gingen im Wald spazieren, saßen in der Sonne und dann lange auf der Terrasse eines Cafes - Herrlich. In Fulda-Künzell bezogen wir dann unseren Stellplatz an der Therme und setzten den faulen Tag im Wellenbad und im Whirlpool fort.

Nach Hessisch Lichtenau, 02.10.07 (D)

In der Nacht hatte es wieder geregnet und als Folge davon war es sehr neblig. Die Gelegenheit, endlich den letzten Zeitungsbericht fertigzustellen.

Die Fahrt durch Gils geliebte Rhön war ein "wie schön könnte es sein, die Berge sind ja nur zu ahnen!" Wir sahen gerade soviel, daß wir wußten, daß wir hier wieder hinfahren würden.

Dann mitten im Bergland, haben wir Halluzinationen? Da stehen Kamele auf der Weide! Haben wir schon solche Entzugserscheinungen von der Wüste, daß wir hier Kamele sehen? Aber es war so. In aller Kamelsruhe fraßen sie auf einer Weide, wie Kühe. Ein schöner Abschied. Als wir uns umdrehten, standen auf der anderen Seite der Straße Wasserbüffel.

Wir verließen die Rhön und kamen zum hohen Meißner. In Hessisch Lichtenau fuhren wir wieder einen Stellplatz an.

So langsam geht die Reise zu Ende. Der letzte Zeitungsbericht ist abgeschickt, das Wetter meint auch es reicht. So planen wir, bis Freitagabend wieder zu Hause zu landen, nicht, ohne neue Reisepläne in der Tasche zu haben.

Nach Hann. Münden, 03.10.07 (D)

Gils Nostalgietour ging weiter. Das Niestetal, der Ort kindlicher Streiche und Spiele wurde besucht. Das Tal ist heute noch idyllisch. Kassel und dann das Fuldatal, aber auch der rechten Seite. Diese kleine Straße ist viel romantischer als die Bundesstraße. So schlenderten wir nach Hann. Münden und standen auf dem Tanzwerder schön.

Es hatte in den letzten Tagen in dem Dreieck Hannover, Braunschweig, Hildesheim ein Unwetter gegeben mit Katastrophenalarm, man konnte hier noch sehen, wie hoch das Wasser der Werra und Fulda stand und noch steht.

Nach Bad Salzuflen, 04.10.07 (D)

Unser letzter Tag. Weiter ging es an der Weser auf einer kleinen Straße auf der rechten Seite. Auch hier waren die Schäden des Hochwassers groß. Ganze Zwiebelfelder waren weggeschwemmt, Baumstämme lagen als Hochwassermarken weit in den Feldern.
Das Wetter war zwar nicht berühmt, aber die Sonne bemühte sich redlich und gewann manchmal den Kampf gegen die Wolken. Wir konnten sogar hoch über der Weser draußen sitzen und bei einem Kaffee über den Fluß träumen.

Traditionell beenden wir unsere Reisen, bei denen wir von Süden kommen, immer auf dem Zeltplatz in Polle an der Weser. Doch dieses mal war das nicht möglich, unser Platz war nicht mehr da! Er lag noch unter Wasser. Hier war die Weser noch um etliches breiter.

Also ging es weiter nach Bad Salzuflen zur Therme VitaSol. Der Stellplatz an der Therme war gerammelt voll, aber wir fanden noch ein Plätzchen.
Ein Bad zum Abschluß, den letzten Reisedreck abwaschen (wenn man das Wohnmobil doch auch schon so weit wäre!), dann können wir gemütlich auf die letzte Nacht im Wohnmobil anstoßen. 174 Nächte mit meinem Gilchen in einem 131 cm breiten Bett waren nicht zu viel - es könnte noch weiter gehen!

Nach Brettorf, 05.10.07 (D)

Auf jedem nur erdenklichen Hügelrücken ging es gen Heimat. Durch den nördlichen Teutoburger Wald ging es zum Wiehengebirge, auf dessen Höhen wir bis Bad Essen kamen. Dort mußten wir uns endgültig von hügeligem Land verabschieden. Immer wieder verzögerten wir die Fahrt. Ein Stopp wurde am Dümmer eingelegt, doch das Wetter lud uns nicht ein, länger am See zu verweilen.
Wir fanden noch einen Friseur, der unsere Mähnen wieder auf zivilisiertes Niveau brachte. Zivilisiert? Ich habe mir wieder einen Turpan-Schnitt verpassen, 12 mm lang. Das findet Gil absolut nicht zivilisiert.

Endlich war es nicht mehr herauszuzögern. Um 19:00 Uhr schlichen wir uns ins Haus.

Ein wenig Statistik

Auf früheren Reisen wurde ~10 kg abgenommen. Wir haben 5 kg zugenommen!
Tage gesamt: 174
Kilometer gesamt: 28.643
Tage mit der Gruppe: 143
Kilometer mit der Gruppe: 24.359
Geldbedarf während der Reise: 20 Euro / Tag incl. Souvenirs
Diesel: 10 Euro / Tag incl. Maut

Schadenstatistik:

Schäden insgesamt: 37
Reifen: 12
Das ist noch nicht einmal 1 Reifen pro Fahrzeug!
Restliche Schäden siehe im Bericht.
 
Häufigste Schadensanzahl an einem Fahrzeug: 7


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