Es begann vor vielen Jahren,
genau 1999. Da bekamen wir einen Prospekt von Perestroika-Tours (siehe unter
"Links") in die Hand und fingen an zu träumen: Panamericana - von Alaska
bis Feuerland. Oder: auf den Spuren Marco Polos, entlang der alten Seidenstraße
nach Peking und über die Mongolei nach Sibirien; über Moskau führt der Weg dann
nach Hause. Diese Reisen wollten wir machen. Überhaupt wollten wir mehr von der
Welt sehen.
So machten wir 2000 unsere
erste Probereise mit Perestroika: entgegen dem Uhrzeiger um die Ostsee. Wir
wollten ausprobieren, ob wir "gruppentauglich" sind, ob Fahren im
Konvoi etwas für uns ist. Diese Reise bestärkte uns in unserem Vorhaben. Weitere
Reisen folgten, wie ihr mittlerweile ja auch auch auf dieser Homepage lesen
könnt.
Unser treuer VW-Bus wurde von einem Peugeot-Boxer-Ausbau von Pössl, einem Duett
L abgelöst, da eine Toilette und ein Bad sich als unabdingbar herausstellten.
Im letzten Jahr stiegen wir dann noch einmal um auf einen Rapido 673F, da der
Stauraum für Langfahrten nicht ausreicht.
Wenn ihr die Vorbereitungen zu unserer "Fahrt in die Antike" 2005 gelesen
habt, werdet ihr festgestellt haben, daß wir schon dort begonnen haben, unser
Wohnmobil in Hinblick auf Fahrten nach Fernost auszusuchen und einzurichten.
- Eine 200 W Solaranlage:
weniger würde sicher auch reichen, wenn sie optimal zur Sonne ausgerichtet wäre.
Da sie aber flach auf dem Dach liegt, ist es so besser.
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CB-Funk: im Konvoi und durch Städte unerlässlich, auch an der Grenze
sehr hilfreich.
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Antenne für Satellitentelefon: aus Gründen der Erreichbarkeit haben wir
uns ein Globalstar Satellitentelefon angeschafft, wenn auch die Abdeckung in
China nicht ganz geklärt ist.
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zweite Batterie für den Wohnbereich: da wir beide abends am Laptop sitzen,
ist eine höhere Kapazität angenehm.
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230V-1000W-Sinuswandler: damit brauchen wir für die wichtigen Geräte
(wie Ladegeräte) keine 12V-Adapter.
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Seagull Wasserfilteranlage mit Vorfilter: ich glaube über den Sinn einer
solchen Anlage auf Fernreisen brauche ich nicht viel zu sagen.
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Die Auflastung von 3.500 kg auf 4.000 kg. Die Zuladung für so lange Fahrten
reicht dann doch nicht mehr. Ich habe mich für regelbare Zusatzluftbälge an
der Hinterachse entschieden, die das Fahren auch komfortabler machen. Kurzzeitig
können die Luftbälge das Fahrzeug vier Zentimeter höher heben, was beim Auffahren
auf eine Fähre z.B. recht nützlich sein kann.
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Die Schubladen haben einen Zusatzriegel erhalten, damit sie bei
Vollbremsung oder schlechten Straßen nicht aufspringen. Das hatten wir ja schon.
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Ausbau des Fahrradträgers aus der Garage und Einbau eines Stausystems aus
Kästen.
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Einbau von zwei zusätzlichen Zurrösen. Wir müssen die Wagen durch die
Wüste Gobi auf die Eisenbahn verladen. Dort werden sie mit 8 mm starken Drähten
festgerödelt - eine immense Belastung für das Material. Manche Ösen sind da
schon gebrochen. So auch bei unserem Freund Peter. An Hand von dessen abschreckendem
Foto hat die Werkstatt prächtige Ösen angebracht. Der Praxistest wird es beweisen!
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Die beiden Reservereifen haben Metallventile erhalten. Die Promobil hatte
berichtet, daß jenseits von 5 bar Druck, Gummiventile nicht mehr zugelassen
seien. Wir haben schon mehrfach erlebt, wie bei hohen Belastungen, besonders
im Gebirge, bei Mitfahrenden die Ventile weggeflogen sind. Jetzt erst wissen
wir warum!
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Seit Wochen beschäftigen wir uns mit der Inventaliste. Unschätzbare Dienste
leistet uns dabei die Liste von Peter, die ca. 5000 Postionen erfaßt. Sie enthält
nicht nur Dinge, die mitzunehmen sind und den Ort, wo sie verstaut sind, sondern
Dinge, die vorher zu erledigen sind - wirklich wichtig!
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Jetzt war es Zeit, eine Rückfahrkamera einzubauen. Dies hatte ich schon lange vor, der tote Winkel hinter dem Fahrzeug ist schon sehr groß. Der Sicherheitsgewinn ist sehr beruhigend!
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Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich ein Navigationsgerät einbauen
soll. Viele kontroverse Diskussionen habe ich geführt. Bisher habe ich es nie
vermißt. Das beste Navi ist Gisela und es macht ihr Spaß! Aber auch in Asien
immer zu wissen wo man ist anhand der Koordinaten oder einer Übersichtskarte
die die Hauptrouten enthält, ist ein Sicherheitsfaktor. Ich mußte nur das richtige
Gerät finden. Die Garmingeräte meiner Freunde gibt es mittlerweile nicht mehr
und ich wollte mir einen Monitor auf dem Armaturenbrett sparen. Aber meine Anforderungen
1. World-fähig, d. h. Karten von Amerika, Afrika und Asien und
2. ein Video-Eingang für die Rückfahrkamera
waren in einem Gerät nicht vereinbar. So entschied ich mich für ein Garmin GPSmap
278, das mir alle Möglichkeiten weltweit bietet, auch wenn ich nun für die
Rückfahrkamera einen separaten Monitor habe.
Mein Armaturenbrett sieht nun mehr nach einem Hightechflieger aus mit Halterungen
für Bildschirm, GPS, Satellitentelefon, GSM-Handy, CB-Funk und je einem Lautsprecher
für CB und Telefon.
Das soll von den Vorbereitungen
genug sein. Vielleicht komme ich auf das eine oder Teil später zurück, wenn ich
über den Sinn oder Unsinn meiner Packerei sinnieren werde.
Inzwischen haben wir uns
für diese Reise angemeldet und die Vorbereitungen laufen hoch. Der Papierkram,
der sogenannte Verwaltungskram beginnt. 16 Paßbilder für Visa, ein zweiter Paß
muß beantragt werden, die Auslandskrankenversicherung muß für die Zeit und auf
die Länder, die wir bereisen wollen, ausgedehnt werden. Leider bietet der ADAC
das nicht an, aber es gibt genügend Anbieter, es lohnt ein Vergleich.
Mehr Probleme bereitet da schon die Kfz-Versicherung. Ich habe damals auf Grund
einer Werbung mein Mobil bei Jahn & Partner versichert, nachdem ich mich erkundigt
hatte, ob die Werbung so richtig ist. Dies wurde mir bestätigt (schaut mal auf
die Homepage http://www.womo-versicherung.de!).
Leider habe ich nicht genauer nachgefragt, erst als es konkret wurde kam heraus,
dass nur der Kaskoschutz, nicht aber die Inhalts- und die Haftpflichtversicherung
auch auf Asien ausgedehnt werden kann. Da war es schon zu spät zum Wechseln, denn
die Firma Schwenger bietet eine Erweiterung an (http://www.esv-schwenger.de).
Also rechtzeitig vor dem November dran denken! Zum Glück gibt es in Holland eine
Versicherung, bei der man eine befristete Haftpflichtversicherung für die benötigten
asiatischen Länder abschließen kann. Frau Alessie spicht gut deutsch und ist sehr
hilfsbereit (http://www.alessie.com)!
Das Carnet de Passage sollte keine Probleme bereiten,denn das bekommt man beim ADAC.
Und so war es auch. Mit der Bankbürgschaft über 30.000 Euro dauerte es im ADAC-Büro in Bremen gearde 1 Stunde bis wir das Carnet in Händen hielten.
Schon immer hat es mich gestört,
daß man unterwegs so wenig Hintergrundinformationen über das jeweilige Land erhält.
Nur selten ist ein Stadtführer auf mehr als das Vorzeigen schöner Bauten vorbereitet.
Deshalb habe ich mich um Software bemüht und bin fündig geworden:
- Der Fischer
Weltalmanach 2006 bietet Zahlen und Fakten auf übersichtlichem
Raum und eine einfache Möglichkeit, diese auch vergleichend nebeneinanderzustellen.
Ergänzt wird das durch einfache Übersichtskarten. Dazu habe ich die Erlaubnis,
diese Daten in meinem Bericht zu verwenden (Danke an den Verlag!)
-
Wikipedia ist für mich ein unerschöpflicher Quell. Zum Glück gibt
es eine digitale Bibliothek auf DVD, der Internetaufbau übers´s Handy dauert
doch zu lange.
-
Der Bolide unter den Enzyklopädien ist Microsoft Encarta hier
in der Version 2006, wenn man mehr - und das mit Multimedia-Shows unterlegt
- wissen will. Der Weltatlas ist schon ganz brauchbar.
Von zwei früheren Reiseteilnehmern
habe ich die Reiseberichte dieser Tour, die ich sehr genau studiere. Gerd habe
ich auf der Neuseelandtour kennengelernt, der hat mich auch mit Reiseführern
und Literatur versorgt. Vielen Dank!
Mit Peter bin ich rund um das schwarze Meer gefahren. Beide Quellen geben mir die Gewißheit, daß ich mich optimal auf diese Reise vorbereiten kann.
Aus diesen Reiseberichten wird deutlich, wie sich das weltpolitische Klima in
den letzten Jahren geändert hat und wenn ich mir die weltpolitische Bühne
jetzt so anschaue, wird Alles von Jahr zu Jahr brisanter. Stichworte: Mohammed-Karrikaturen,
Atompolitik des Irans, Papstrede in Regensburg. Es wird dringend Zeit, daß
wir diese Reise machen. Wer weiß, wie lange das noch möglich ist!
Schon in Sydney brachen wir
uns in einem chinesischen Lokal (Essen übrigens ausgezeichnet!) die Finger beim
Essen mit Stäbchen und bekleckerten uns das Hemd, weil es kein europäisches Besteck
gab. Damals kam der Punkt "Besorgen von Klappbesteck für die Chinareise"
auf meine Liste. Das liegt nun bereit, doch wir wollen uns nicht kampflos ergeben.
Es wurden Stäbchen besorgt, bei www.wikipedia.de,
fand ich eine nützliche Anleitung. Nun wird geübt!
Benutzung:
Bei korrekter Anwendung ist das Essen mit Stäbchen erstaunlich einfach.
1. Lege ein Stäbchen in den Schnittpunkt zwischen Daumen und der übrigen Hand
und lege es auf der Spitze des Ringfinger ab. Dieses Stäbchen wird nicht bewegt
und sollte stabil liegen.
2. Das zweite Stäbchen wird beinahe wie ein Stift mit den Spitzen des Daumens,
Zeige- und Mittelfinger gehalten. Achte darauf, dass sich die Stäbchenspitzen
auf der gleichen Höhe befinden.
3. Schwenke das zweite Stäbchen zum stationären Stäbchen und wieder davon weg.
Auf diese Weise können auch große Dinge einfach gegriffen werden.
4. Mit etwas Übung fungieren die Stäbchen wie ein Paar Greifer.
Tipp: Für den Anfang kann es helfen, die Stäbchen in der Mitte zu fassen.
Mit mehr Erfahrung kann man dann immer weiter zum Ende rutschen und damit die
Kapazität der Stäbchen vergrößern.
Tischsitten mit Stäbchen:
Auf keinen Fall darf man Essstäbchen senkrecht in eine Reisschale stecken. Dies
findet nur bei Trauerzeremonien statt, um Verstorbener zu gedenken.
Man darf auch
kein Essen von Stäbchen zu Stäbchen weitergeben.
Spielen mit Essstäbchen am Tisch
kann ähnlich den hiesigen Regeln den Tischregeln widersprechen.
Das Fallenlassen
von Stäbchen gilt in China als schlechtes Omen.
In Japan und China gilt es zudem
als unhöflich, die Stäbchen in der Schüssel oder auf dem Teller liegen zu lassen
(man legt sie direkt aufs Tablett) oder mit Stäbchen auf eine Person zu deuten.
04. April: Das Womo hat alle
Einbauten erfahren, die Einkäufe sind gemacht. Bis auf die Lebensmittel und die
Klamotten ist schon alles gepackt, die Dollar sind bestellt.
Ein Abschlusscheck beim Zahnarzt. Der hat mir für alle Eventualitäten etwas für
den Notfall zusammengepackt:
1. Etwas zum Spülen bei beginnender Entzündung
2. Werkzeug, um im Mund "herumzufummeln"
3. Eine Spritze, um Salbe in den Zahnfleischtaschen zu platzieren
4. Zement, um Löcher und Abplatzungen notdürftig versorgen zu können
5. Penicillin gegen bekterielle Erkrankungen
6. Last but not least Schmerztabletten
Ich hoffe, dass wir das nie brauchen werden, aber es es doch eine Beruhigung,
etwas dabei zu haben. Einen Dank an meinen Zahnarzt!
Nun folgen morgen noch die fehlenden Impfungen, dann werden die letzten Klamotten
gepackt und es kann losgehen. Ich werde mich von unterwegs melden. Auf denn!