Einmal um die Welt
Von dieser Reise hörten wir auf der Panamericana und waren sogleich Feuer
und Flamme!
Eine E-Mail war schnell geschrieben mit der wir uns vormerken ließen und
- obwohl wir noch auf der Panamericana schwelgten, träumten wir bereits
von der neuen Reise.
Es war von jeher bei uns Tradition auf einer Reise die nächste zu beschließen,
so gehen die Träume nahtlos ineinander über.
Die Planungen nahmen nur langsam Formen an. Erst im September 2011 in Bad
Königshofen erfuhren wir näheres und wir konnten uns verbindlich anmelden.
Die Route sollte eigentlich durch die AAA-Kontinente (Afrika, Asien, Amerika)
gehen, aber die Revolutionen in Libyen und Ägypten machten dieser Planung
einen Strich durch die Rechnung. Danach kamen die Unruhen in Syrien, auch
der Iran war nicht mehr empfehlenswert. So kristallisierte sich die unten
eingezeichnete Route heraus. Mal sehen wie sie wirklich sein wird.
Und diese Ausschreibung des Veranstalters
lockte uns:
Round The World
In einem Jahr mit dem Reisemobil bis Australien
(Auf das Bild klicken zur Vergrößerung)
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Unser Wohnmobil
Eigentlich sind wir mit unserem Wohnmobil, einem Rapido 983M, zufrieden.
Wir hoffen, dass aus den Erfahrungen der Panamericanafahrt alles so gerichtet
werden kann, dass der asiatische Sprit uns nichts anhaben kann.
Der Wagen war über einen Monat in der Mercedes-Werkstatt, wo peu à peu die
gesamte Elektronik gewechselt wurde, natürlich auch ein neuer Kat und Dieselpartikelfilter
eingebaut wurde. Nun sind alle Warnlampen aus aber wir schauen immer noch
misstrauisch auf das Instrument. Wie lange das noch so gehen wird?
Ein paar Umrüstungen sind noch nötig:
- So wäre eine Klimaanlage
sinnvoll, aber zusammen mit einem Generator, der dann obligatorisch
ist, ist das zu schwer. Wir werden also nur ein Omnivent, einen Lüfter
in Dachfenster über dem Bett, einbauen und einen Ventilator mitnehmen.
- Wir überlegen, die Gasheizung durch eine Dieselheizung zu ersetzen,
um nicht so an das Gas gebunden zu sein. Einige Hürden sind da zu nehmen:
Laut Truma kann deren Dieselheizung mit einem Höhenset nur bis 2.750
m Höhe betrieben werden. Aber von einem Reiseteilnehmer habe ich einen
Pressebericht von der Firma Eberspächer, die Dieselheizungen herstellt
erhalten, dass die eine Heizung bis 5.000 m mit Erfolg getestet hat.
Da werde ich mich jetzt hinterklemmen.
- Der Dieselpartikelfilter (DPF) ist immer noch ein Problem. Die Minimallösung
ist, einen zusätzlichen, gut zugänglichen Dieselfilter vorzuschalten
und den regelmäßig zu reinigen.
-> Aber ich stehe mit einer Firma in Verbindung den Bordcomputer
so programmieren kann, dass die den DPF nicht vermisst.
-> Vielleicht kann auch der Bordcomputer auf Euro 3 umprogrammiert
werden. Es soll da einen Menschen geben …
-> Na ja, dann bleibt da noch die Dummy-Lösung, wenn ich eine Werkstatt
finde die solche Experimente machen kann (und einen Differenzdruckmessgerät
hat).
- Eine zweite Abschleppöse ist noch sinnvoll, um in Linksfahrländern
den Wagen richtig abschleppen zu können. Auch zum Rausziehen ist das
sinnvoll.
- Aus diesen Gründen überlege ich mir noch, eine Anhängekupplung anzubauen,
die aber zwei Nachteile hat. Sie wiegt 50 kg und macht den Freiraum
unter dem Heck kleiner. Mal sehen.
Aber nicht nur der Wagen muss aufgerüstet werden:
- Wir müssen mindestens 200 Bücher mitnehmen. Dazu haben wir uns ein
E-Book angeschafft und sind begeistert dabei es zu füllen.
- Richtige Papierbücher müssen natürlich auch dabei sein. Das wird ein
Mix aus Lieblingsbüchern und Neuem.
Und dann gibt es auch noch andere Hürden:
- Wir benötigen einen internationalen KFZ-Schein. Den bekommen wir
in unserem Landkreis aber nur für ein Jahr. Die Beamten haben keine
Ideen, was man tun könnte. Andere Landkreise in anderen Bundesländern
können das auch, aber unser Kreis war in allen Dingen schon immer etwas
schwierig!
- Auch die Krankenkasse gibt sich beamtenhaft. Sie mutet uns zu, regelmäßig
benötigte Medikamente unterwegs neu verschreiben zu lassen. Versuche
mal in Taschkent westliche Medikamente zu bekommen!
- Ab 65 Jahren bekommt man nur noch eine Auslandskrankenversicherung
für ein Jahr. Wieder sind Ideen angesagt.
- Ein Satellitentelefon benötigen wir dringend. Nun haben wir gehört,
dass die Mitnahme bei Strafe in z. B. Indien verboten ist. Ich finde
aber im Internet keine Hinweise. Der ADAC rät, bei den Botschaften anzufragen.
Da kann ich aber viele Botschaften anschreiben!
Die Liste der Ausrüstungsgegenstände wird immer länger. Wie gut, dass ich
auf meine alten Packlisten zurückgreifen kann!
- Für das GPS müssen Karten angeschafft werden.
- Welche Ersatzteile sind dringend notwendig?
- Handy für nationale SIM-Karten
- usw.
Stand am 31. August
Es zeigt sich Licht am Ende des Tunnels:
- Die Papiere:
Dem Straßenverkehrsamt war es nach langen Überlegungen möglich,
mir den internationalen Kfz-Schein mit unbegrenzter Dauer auszustellen.
Eine Sorge weniger! Auch die anderen Papiere sind vorhanden oder auf
dem Weg.
- Das Auto:
Lange haben wir überlegt, ob wir den Dieselpartikelfilter
entfernen und das Motorsteuergerät umprogrammieren lassen sollten. Es
klang vielversprechend, aber Recherchen ergaben, dass das nicht das
Gelbe vom Ei ist. Etliche Fehler traten unterwegs auf und die möchte
ich im Himalaya nicht haben. Zudem wird mit dieser Maßnahme ein Problem
nicht gelöst: Die Höhe. Möglicherweise könnte sich bei längerem Betrieb
in Höhen über 3.000 m das Motorsteuergerät eine theoretische Partikelmasse
aufgrund der geringen Luftdichte errechnen. Die Folge wäre ein Notbetrieb
des Motors und den möchte ich am Berg nicht erleben.
Also haben wir diesen Gedanken aufgegeben.
Eine zweite Möglichkeit, einen Dieselpartikelfilterdummy aus Mexiko zu
beziehen, ist auch verraucht, die Firma hat sich nicht gemeldet. Auch
eine zweite Firma in England mit ähnlichem Ansatz hat die Segel gestrichen.
Also behalten wir unseren Dieselpartikelfilter, trafen aber Vorsorge,
den Diesel zu reinigen. Ein Separfilter mit Wasserabscheider wurde so
zugänglich angebracht, dass ein häufigerer Filterwechsel möglich ist.
Der serienmäßige Kraftstofffilter sitzt so unzugänglich, dass der Wechsel
schon eine große Aufgabe ist!
Zusätzlich habe ich mir noch einen McFunnel-Filter besorgt
http://www.mrfunnel.com/Mr._Funnel/Models.html,
der Schmutz, Wasser und Ablagerungen schon beim Tanken herausfiltert.
Wir werden schon dahinter kommen, ob das hilft!
Nun steht noch ein Werkstatttermin an, wo dem Motorsteuergerät beigebracht
werden soll, mit größerer Höher zurechtzukommen.
Das ist auch schon unser Starttermin!
- Die weitere Ausrüstung:
So langsam ist alles zusammen, die Teile stapeln sich auf der Diele und wandern nach der Registrierung ins Womo.
Damit ich sie auch wiederfinde, habe ich die Stauorte nummeriert und kann sie mit der Suchen-Funktion in Excel schnell wiederfinden.
So sieht mein Stauplan aus:
Meine Ausrüstungslisten werde ich nicht veröffentlichen, ich denke, sie
sind zu langweilig. Sollte daran Interesse bestehen, werde ich euch gerne
per Mail die Excelliste zusenden, wenn ich wieder zu Hause bin.
Bis August wird wohl noch einiges hinzukommen!
-
Die Reiseapotheke ist aufgefüllt. Wir hoffen, dass wir sie nicht
benötigen.
- Sorgen macht uns ein wenig das Carnet des Passages. es wird wohl
nicht rechtzeitig kommen. Wir werden es uns in die Werkstatt schicken
lassen müssen.
Doch es kam ganz anders: Die Bank schickte die Bürgschaft innerhalb
von zwei Tagen.
Der ADAC machte das Carnet innerhalb eines Tages fertig!
Und dann hatte ich einen Fehler gemacht: beim Ausfüllen der Bankbürgschaft
hatte ich einen Zahlendreher in die Fahrgestellnummer gezaubert! Wieder
war das Goodwill der Bank gefordert. Der Zahlendreher wurde schnell korrigiert und nun wird uns das Dokument noch vor dem Wochenende erreichen!
Die Unruhe artet langsam in Panik aus, noch steht viel herum und wartet auch das Einladen. Aber ich bin zuversichtlich.
Unser Abfahrttermin steht fest: am Sonntag 16. September ist take off.
Dieses ist der letzte Bericht von Zuhause. Auf geht´s!
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