22.
November: Nach Phalodi
Zu Entschädigung bekamen wir ein Kontrastprogramm: Es ging nach Phalodi
in ein Schutzgebiet für Kraniche. Unser Platz lag in unmittelbarer nähe
des Sees und ihre Rufe schallten zu uns herüber.
Kurjas kommen im November aus Sibirien und überwintern hier in Khichan und
kehren im März ach Sibirien zurück. Es ist schon ein seltsames Gefühl: vielleicht
haben wir diese Vögel schon in Sibirien gesehen?
23.
November: Nach Jaisalmer
Nach dem Naturerlebnis von gestern war heute wieder Kultur angesagt.
Inmitten der Wüste Thar gelegen und aufgrund der Errichtung aus gelbbraunem
Sandstein wird Jaisalmer auch Die goldene Stadt genannt,
Jaisalmer ist mit seiner mittelalterlichen Festung und dem ebenso alten,
innerhalb der Festung gelegenen Stadtkern ein beliebtes touristisches Ziel.
Das Besondere ist, dass die Festung kein totes Museum ist, sondern von 3.500
Menschen und etlichen Kühen bewohnt wird. Die Steinschnitzereien an Balkonen
und Wänden versetzen die engen Gassen in ein romantisches Flair.
Nicht nur die Festung ist ein Anziehungspunkt, es sind auch die Havelis,
ehemalige Wohn- und Geschäftshäuser der zu Reichtum gekommenen Händler,
von denen wir uns zwei anschauten, die auch heute noch bewohnt sind..
Zum Abschluss schauten wir uns außerhalb der Stadt Bada Bagh an. Es ist
ein Cenotaph, im Deutschen auch Scheingrab genannt, ein Ehrenmal für einen
oder mehrere Tote. Es wird zur Erinnerung an Verstorbene errichtet, ohne
deren sterbliche Überreste zu beinhalten. Dieses Monument war in der gleichen
Weise verziert, wie die Havelis und die Häuser in der Festung.
Unser Stellplatz befand sich an einem Hotel, dass keinen Vergleich mit den
Havelis von Jaisalmar zu scheuen braucht.
Klicke auf das Bild,
um zur Fotogalerie zu kommen >>
24. November: Nach Panchori
Wieder ein Fahrtag auf dem Weg nach Pushkar. Wir lieben diese endlos scheinende Savanne und sitzen in der Sonne und genießen die Farben. Das dunkle Gelb des Grases, dass Grün der Bäume und das strahlende Blau des Himmels. Was für eine Ruhe! Doch der Frieden dauert keine Stunde, dann sind die Kinder da. Weiß der Himmel woher die kommen. Natürlich haben sie alle Wünsche, ja nach dem, was sie sehen, Wasser, Banane, Apfel. Dann kommt das Geld.
Wir fahren weiter, Ruhe vorbei.
Schnuckelige kleine Dörfer durchfahren wir. Die Menschen sehen wieder aus wie aus tausend und einer Nacht: die Frauen strahlend bunt, aber das Gesicht wieder mit einem Tuche bedeckt, die Männer mit weißen Pluderhosen, langen weiße Hemden und bunten Turbanen.
Während ich in einem Minidorf unser Auto waschen lasse geht Gil auf die Suche nach Milch. Seit weiß, wonach sie suchen muss, wird sie sogar fündig.
Wieder stehen wir auf freier Savanne, weitab von einem Dorf, was aber die Einwohner nicht hinderte eine Völkerwanderung zu veranstalten, sich vor uns aufzubauen und anzustarren wie Außerirdische. Alles war interessant, sogar der Maulkorb von Sammy in der Seitentür weckte Begehrlichkeiten.
Aber wir überstanden auch das und haben nun eine herrliche Ruhe.
|