Round The World 2012 - ...

Bericht 32: Timor - Indonesien




14.08. bis

Nach Kupang (Timor-West)

 

16.08.2013

bis
Atambuca (Timor-West)




Durch Indonesien


Durch Timor-West

14. August: Flores-Timor West


Die kleine Straße, die wir um 6 Uhr früh fahren, gibt uns wieder einmal das Gefühl, durch wilde unbeherrschte Landschaft zu fahren. Dazu diese leuchtend strahlende Sonne, die milde, frische Luft und die atemberaubende Bergwelt. Auch Flores ist wirklich etwas Besonderes. Keine Insel war mit der vorhergehenden zu vergleichen, jede hat ihren eigenen Charme.

An der Küstenlandstrasse sehen wir Schulkinder und Männer und Frauen, die sich so früh noch in ihre Schlauchtücher gewickelt haben. Das ruhige beschauliche Leben in den Dörfern lässt uns träumen. - In den Bergen ist es einsam, keine Häuser, keine Menschen.



Nach vier Stunden sind wir bereits am Fähranleger. Dann sollen wir auf die Fähre fahren. Die Flut, auf die die Fähre warten muss, um abzulegen, verhindert jedoch, dass wir schon jetzt auf die Fähre kommen! Wir müssen warten. Beim Einladen ist die Schwelle immer noch zu hoch, so dass wir mit unserer Anhängerkupplung aufsitzen. Wir werden ans Seil (den Bergegurt) gehangen und die letzten Meter über die Schiffsschwelle gezogen. Das Verladen nimmt Stunden in Anspruch. Es ist wieder eine Zentimeter-Arbeit. Später stellt sich heraus, dass einige Fahrzeuginhaber falsche Maße angegeben hatten (im Schnitt bis zu 15 % zu wenig)!

Die Fähre soll 15 Stunden Fahrzeit für ca. 200 km benötigen. Wir fahren an Adonara Island vorbei, dann durch die Flores Strait zwischen Flores und Solor Island hindurch. Die Inseln sehen alle sehr verlockend aus, noch viele Entdeckungen warten Richtung Osten: Leider gibt es dort keine mit unseren Fahrzeugen befahrbaren Straßen mehr. Und so geht es ins offene Meer (Sawu Sea) nach Westtimor, dem letzten Teil Indonesiens. Wir werden Morgen in Kupang Hafen, dem westlichsten Zipfel der Insel Timor landen.

Heute haben wir per E-Mail endlich unseren Letter of recommendation erhalten Das bedeutet, unser Visumantrag ist genehmigt worden und wir dürfen nach Australien einreisen.


15. August: Nach Kupang

Das Schiff landete um 7 Uhr Morgens pünktlich. Das Auslanden war wieder ein ganz spezieller Akt, da das Schiff ein gutes Stück unterhalb der Landebrücke lag. Diese sah sehr neu aus, aber wie schon in Larantuka waren auch hier die Motoren kaputt, so dass die Brücke nicht hochfahren werden konnte. Wir sollten rückwärts vom Schiff fahren, so konnten wir die Schwelle aber nicht nehmen und so musste ich auf dem Schiff wenden. Wieder einmal erfüllte die Anhängerkupplung ihren Zweck als Auflaufschutz und wir rutschten auf ihr die Rampe hinauf.

Nun haben wir wirklich die trockenste der Inseln erreicht. Das Land ist karg und felsig, die Pflanzen rollen ihre Blätter zusammen und versuchen zu überleben. Immer neue Dürreperioden lassen die Menschen verzweifeln.



Es sind nur 13 km bis zur Hauptstadt von Timor West, Kupang (350.000 Einwohnern) Dann erreichen wir auch schon die Pauluskirche, an der wir eine Nacht stehen dürfen. Wir nehmen uns ein Taxi zum Supermarkt und erledigen die nötigsten Einkäufe. Es gibt kein Gemüse oder Obst, nichts Frisches, keine Eier, kein Brot, keinen Käse, Joghurt oder Butter. So machen wir Frauen uns noch einmal zu Fuß auf und gehen zu einem kleinen Gemüsemarkt. Tomaten, Möhren, Gurken, endlich auch mal wieder Kartoffeln (ein Luxus in Indonesien) und kleine Beutelchen sehr sehr kleine Zwiebeln (hier sehr selten und nicht größer als unsere Steckzwiebeln). Wir sind glücklich über unseren Einkauf, die nächste Woche ist gesichert und dann soll es ja auch schon nach Australien gehen. - Uns ist auf unserer Reise wieder sehr deutlich geworden, wie wenig man wirklich zum Leben braucht, wie sinnlos unser ganzer Luxus ist.

Den Nachmittag verbringen wir bei über 40° und versuchen, wieder in wenig der australischen Putzorgie zu bewältigen, zeigen uns freundlich gegenseitig in welchen Ecken man besser mit der Zahnbürste oder wo man besser mit Q-Tips putzen kann (Wir haben vier riesige Pakete Q-Tips bereits verbraucht und endlos viele Lappen durchgescheuert). Es herrscht große Sorge nicht nach Australien reingelassen zu werden, weil die Sauberkeitsbestimmungen so scharf gehalten sind. Unglaubliche Berichte gibt es hierzu im Internet.

Ein Chor, der gegenüber übt, versucht eine beruhigende Wirkung auf mich auszuüben, es gelingt ihm auch.


16. August: Nach Atambuca



Unsere letzte Etappe auf dem indonesischen Teil der Insel Timor beginnt. In Kupang fahren wir durch dichten Verkehr, bevor es wieder über Land geht. Doch hier ist alles trocken. Wir sehen wieder die vielen geflochtenen sehr sehr ärmlichen Hütten und fragen uns, von was die Menschen hier leben. Nur in den Flussniederungen kann Gemüse angebaut werden und wird dann an kleinen Ständen an der Straße verkauft.

Dann geht es durch die Berge vorbei an winkenden Kindern und durch lichte, helle Wälder. Das erste kleine Städtchen ist nach fast 100 km Soe. Eine ruhige Stadt. Doch der Busterminal lässt ahnen, dass die Menschen hier aus den Bergdörfern an Markttagen hier zum Verkaufen und Einkaufen kommen. Nun sehen wir die ersten Rundhütten aus Gras und Bast, sehr schön.




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