Round The World 2012 - ...

Bericht 31: Flores - Indonesien




07.08. bis

Nach Ruteng (Flores)

 

13.08.2013

bis in den
Sea World Club Maumeres (Flores)




Durch Indonesien

Durch Flores

Diese traumhaft schöne Inselgruppe zieht Besucher sofort in ihren Bann: Sie bietet menschenleere Strände mit weißem und schwarzen Sand, prächtige Vulkane und ausgedehnte Reisfelder. Hüfthohe Reispflanzen und Palmen, die in spektakulären Flussschluchten wachsen, wiegen sich im Wind und in den geschützten Buchten entdeckt man kleine Inseln. Der Trans-Flores-Highway ist von Schlaglöchern übersäht und schlängelt sich von Westen nach Osten. Man kommt nur langsam voran. Der Name der Inselgruppe ("Flores" bedeutet Blumen) geht auf die Portugiesen zurück. Sie kolonisierten die Region im 16. Jahrhundert und brachten auch ihren Glauben mit. Bis heute sind die meisten Einwohner von Flores katholisch. (Lonely Planet Südostasien)


07. August: Von Labuhan Bajo-Hafen nach Ruteng


Die Tage der 1.000 Fotos!! - Gegen 9.30 Uhr liefen wir in den Hafen von Flores ein und konnten das Schiff verlassen. Wir machten uns sogleich auf den Weg.



Gespannt sehen wir der neuen Insel und der Straße entgegen, schreibt doch der Reiseführer, dass man für die 100 km nach Ruteng 6 Stunden benötigt. Die Insel macht einen wilden Eindruck, leider auch die Straße. Nur Kurven erwarten uns, schmale Straßen, Löcher im Asphalt, Steigungen, die man lieber nicht fahren würde und endlose Baustellen. Diesmal sehen wir die Berge nicht in der Ferne, wir fahren auf 1.200 m Höhe zur Stadt Ruteng. Der Weg dahin ist voller "Schrecknisse". So herrlich diese Landschaft ist, uns und dem Auto wird einiges abverlangt!




Wir hatten gerade beschlossen, uns einen Platz für Nacht die zu suchen, als wir Marc trafen, der sich in Ruteng (37.000 Einwohner) einen Platz an der Kirche ansehen wollte. Wir schlossen uns ihm an und bekamen vom Pfarrer die Erlaubnis, hier die Nacht stehen zu bleiben. Wir bekamen noch ein Konzert des Kirchenchores geliefert, der mich ein wenig melancholisch stimmte, mir fehlt der Chorgesang.



Natürlich kann ich nirgendwo ankommen, ohne mich umzusehen. Mein obligatorischer Gang führte mich durch das kleine Städtchen. Da ich kein Gemüse finden konnte, fing ich an die Frauen auf der Straße, die Grünzeug aus ihren Einkaufstüten gucken hatten, zu fragen. Alle zeigten nach rechts, dort sei ein Basar. Nicht aufgeben, ist das Motto der Reise. Es können sich ja nicht alle irren. Wo ist denn nun der Markt? Dann sehe ich plötzlich, wie mehrere Menschen eine ganz schmale steile Treppe ins Dunkle steigen und nicht wiederkommen. Sollte dieses schwarze enge Loch der Einstieg zum Markt sein? Ein bisschen mulmig ist mir schon, aber wir brauchen Gemüse. Also gehe auch ich den Weg in die Tiefe. Kaum zu glauben. Hier unten ist es fast dunkel, schmale glitschige Wege führen zwischen den Tischen hindurch. Wieder einmal bin ich in die Welt des "Pazars" gelangt. Alles wird in minikleinen Einheiten dekoriert und angeboten. Häufchen von drei Tomaten sind dekoriert, oder kleine Tüten mit zehn! Pefferkörnern gebunden. Sie ist eine eigene Welt, diese Märkte und ich tauche berauscht ein (Herzklopfen über die Dunkelheit wird ignoriert). - Stolz komme ich mit meinem Einkauf am Wohnmobil an und freue mich, nicht aufgegeben zu haben.

Kurz nach Sonnenuntergang, als wir uns auf einen ruhigen Abend freuten, näherte sich uns ein gewaltiges Dröhnen. Über 300 Motorräder knatterten in einem Korso an uns vorüber, begleitet von zwei Pickups, auf denen gewaltige Lautsprecheranlagen die "Gesänge" zweier Muezzine, die im Wettstreit miteinander zu liegen schienen, in den Äther dröhnten. Sie übertönten sogar die Pickups. Das Ganze machte den Eindruck eines Familienausfluges. Kind und Kegel - bis zu fünf Personen saßen auf den Mopeds. Wird das Ende des Ramadhan gefeiert?


08. August: Nach Ende

20 ° am frühen Morgen lassen uns frieren. Schnell sind wieder die Schaulustigen an der Kirche. Wir erfahren, dass der Motorrad-Korso tatsächlich das gefeierte Ende des Ramadhan bedeutete.



Wieder ging es auf die Piste. Mit zwei Autos zu fahren ist ein Vergnügen. Der Verkehr ist heftig, aber er fließt. Dann: lange Schlangen bilden sich an der Tankstelle vor uns. Wir nutzen daher jede Möglichkeit zu Tanken. Die zeitweilige Benzinknappheit ist auch der Grund dafür, dass überall an der Straße kleine Stände sind, an denen 1 ltr. Flaschen mit Benzin verkauft werden.

Die Bergwelt von Flores ist wunderschön und beeindruckend. Doch die Kurven sind eine ständige Herausforderung. In 1.300 m Höhe kommen wir in den Nebelwald. Doch gleich darauf geht es wieder zur Küste. Aber auch im Küstenstreifen hören die Kurven nicht auf. Schnell geht es wieder in die Berge und der Wechsel von Kurven, Schlaglöchern und Baustellen bedeutet ununterbrochen die Augen auf der Straße zu haben. In nur drei Tagen habe ich 1.200 Fotos gemacht, das zeigt, wie beeindruckt wir sind.











Abends finden wir in Ende, einer Hafenstadt mit 80.000 Einwohnern einen schönen Platz an der Polizeistation. Ich frage, ob wir stehen bleiben dürfen für eine Nacht, und der nette Sergeant besichtigt unsere Wohnmobile und unserer Pässe, er heißt Hadu und ist sehr sehr nett.

Schnell finden sich die üblichen Schaulustigen ein und wieder einmal sorgen wir fürs Abendprogramm. Die Menschen sind freundlich und höflich und ein kleines "tidak" (nein) hält die Kinder davon ab, bei uns einzusteigen.



09. August: Nach Maumere in den Sea World Club

Vor uns die düsteren Berge beginnt wieder ein spannender Tag: Schon nach vier Minuten ist die Straße gesperrt. Heute ist der muslimische Sonntag und ein wuseliger, bunter und interessanter Markt lädt ein. Es gibt jedoch wieder einmal keinen Platz zum halten und so fahren wir eine kleine, schmale Straße in die Berge und versuchen, eine Umgehung zu finden. Wir haben Glück (obwohl der Garmin keine Straße zeigt, finden wir die Umgehung und sind bald wieder auf unserer Route.

Die Straße führt in einer unwirklichen wunderschönen Landschaft durch die Berge. Leider lassen Straßenzustand und Kurven wieder einmal die Fahrer nicht dazu kommen, etwas von der Landschaft zu genießen.

Dennoch finden wir unseren Traumplatz am Meer. Schöner und friedvoller kann es nicht sein.

Wir werden freundlich aufgenommen im Sea World Club Hotel. Es ist eine schlichte Anlage und so ruhig, dass wir uns hier einfach verlieren können.

Auf der Homepage des Hotelresorts lesen wir über den Stiftungsgründer Heinrich Bollen:
"Pater Heinrich Bollen, der zu einem guten Freund für uns geworden ist, setzt sich weiterhin unermüdlich trotz seines hohen Alters für die Florenesen ein. Das Sea World Club Hotel und Tauchbasis (www.sea-world-club.com) ist sein Baby und er ist zurecht sehr Stolz darauf, dass man damit inzwischen ein Teil der Ausgaben für die Kinderheime, in denen über 200 Kinder untergebracht sind, finanzieren kann. Die Sundowner auf seiner Terrasse sind schon fast eine Institution :-) Dazu lädt er deutschsprachige Gäste des Hotels am Mittwoch und Sonntag ein und während er seine Geschichten aus über 50 Jahren Flores erzählt, werden von Pater Klaus "harte" Cocktails a la Flores gemixt."

"Wenn man armen Menschen die Grundlagen zum Überleben beibringt, dann ist es Hilfe zur Selbsthilfe. Unter diesem Leitspruch "Hilfe zur Selbsthilfe" arbeitet die YASPEM Stiftung in Maumere Gebiet auf der indonesischen Insel Flores. Die Stiftung wurde vor Jahren von dem Steyler Missionar und Entwicklungshelfer Pater Heinrich Bollen, der seit 45 Jahren auf der Insel lebt und wirkt - ins Leben gerufen. Auch jetzt berät und unterstützt er die Arbeit der Stiftung und setzt sich unermüdlich für die Belange der Armen und Kinder auf Flores ein."
Siehe: http://www.flores-indonesien.de/index.html

Auch wir werden eingeladen und genießen seine Sundowner.


10.-13. August: Im Sea World Club

Wir genießen die Ruhe und das Meer und lassen die Bilder für uns sprechen. Getrübt wird die Idylle nur durch die Bioprüfung in Australien, die uns zwingt, jedes Teil im Auto akribisch zu putzen. Abschiedsessen Noch eine Woche bis Timor East und wir haben immer noch kein Visum! Noch 10 Tage bis Australien und auch dieses Visum ist noch nicht bewilligt (mittlerweile sind es 6 Wochen, die wir warten, normalerweise sind es 14 Tage Bearbeitung)! Auch die Fähre von Flores nach Timor macht Probleme! Per SMS werden wir über die Hiobsbotschaft in Kenntnis gesetzt, dass die für den 13. gecharterte Fähe ausfällt wegen technischen Schadens. Nach einer Ersatzfähre (nun erst für den 14. August) - wird noch gesucht. Natürlich ist diese Ersatzfähre um 20 % teuer - wen wundert's. Die Fähre nach Australien sollte eine Ro/Ro-Fähre (roll on - roll off) am 26. sein. Doch auch diese Fähre ist noch nicht bestätigt. Hinzu kommt, dass unsere Gruppe am 11. wieder einmal einen Unfall mit verletzten Mopedfahrern hatte! - Es ist eine sehr schwierige Zeit und wir versuchen, Ruhe zu bewahren.



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