Round The World 2012 - ...

Bericht 19: Vietnam




04.05. bis

Nach Dien Bien Phu (Vietnam)

 

06.05.2013

bis Hoa Binh (Vietnam)




Durch Vietnam


04. Mai: Nach Dien Bien Phu


Früh ging es die 70 km zur Grenze. Außer uns sind fast keine Autos auf dem Weg zur Grenze oder kommen von dort. Kurz vor der Grenze kommen uns dann doch drei vietnamesische Lastwagen entgegen. Über den Bergen hängt der Nebel. Man hatte uns gewarnt, dass durch den Regen viele Erdrutsche passiert sind und die sehr kurvenreiche Straße schwierig werden kann.

Traurig verabschieden wir uns schon wieder von einem wunderschönen Land und fahren zum letzten Mal den Fluss entlang durch diesen üppigen einmaligen beeindruckenden Dschungel.

In den nächsten drei Wochen in Vietnam rechnen wir mit dem Dong (1 Euro sind 27.000 Dong), wir werden etwa 12 Millionen Dong benötigen.

An der laotischen Grenze ist überhaupt kein Grenzverkehr. Wir sind die einzigen, die über die Grenze möchten. Weil Wochenende ist zahlen wir 40.000 Kip (4 Euro) für die Bearbeitung der Papiere. Dann fahren wir 6 km im Niemandsland.

An der vietnamesischen Grenze werden wir freundlich begrüßt. Es ist alles super vorbereitet. Hier benötigen wir auch kein Carnet. Die Pässe werden abgestempelt, ein Gruppenfoto gemacht und schon sind wir in Vietnam. Entgegen anders lautenden Informationen ist hier Rechtsverkehr (franz. Kolonie). Es ist eine sehr einsame kleine Schotterpiste durch die Berge, der wir folgen.

Nach 25 km Bergfahrt sehen wir die ersten Häuser. Die Kinder winken uns fröhlich zu. Im Flusstal sind wieder Reisterrassen und Felder mit Mais zu sehen. Dann sehen wir die ersten typischen spitzen Hüte der Vietnamesen, sie stehen auf den Feldern und schneiden Bündel aus Reisrispen mit ihren Hackmessern. So wird hier der Reis geerntet. Wir fahren an den Feldern mit dem reifen Reis vorbei. Im Hintergrund so weit das Auge blickt erwarten uns die Berge. Die Reisfelder haben jetzt eine grünbraune Farbe, die Rispen hängen schwer. Dazu der blaue, klare Himmel, es ist einfach berauschend schön. Und schon wieder hat sich nach der Grenze so vieles geändert.


An der vietnamesischen Grenze werden wir freundlich begrüßt

Es ist eine sehr einsame kleine Schotterpiste durch die Berge, der wir folgen

Im Flusstal sind wieder Reisterrassen zu sehen

Sie hocken auf den Feldern und schneiden Bündel aus Reisrispen mit ihren Hackmessern


05. Mai: Nach Son La

Der Morgen beginnt mit herrlich klarer Luft nach dem Regen in der Nacht und dem Besuch des wunderbaren Swimmingpools. Ich bin ganz allein im Pool und genieße es aus vollem Herzen. Das ist für mich Luxus pur. Dann fahren wir wieder in die Berge. Die Straße ist leer, nur ein paar Mopeds und ganz selten ein Auto. Gestern Abend gelang es endlich wieder Gas zu bekommen (wir mussten den Kühlschrank schon abstellen, weil wir kaum noch Gas hatten). Um das Gas füllen zu lassen wurden 9 leere Gasflaschen auf dem Moped (!) in die Stadt gebracht

Die Fahrt führt vorbei an leuchtend grünen Reisfeldern und Bergen, die uns berauschen. Es gibt so viel zu sehen, dass wir gar nicht schnell genug alles aufnehmen können. Die unterschiedlichen Kopfbedeckungen der Bergvölker, die zu einem dicken Knoten geschlungenen Haare der verheirateten Frauen (der Knoten wird vorn auf dem Kopf getragen), die Dörfer und Felder, die endlich wieder winkenden Kinder, die fröhlichen Schüler, die uns begeistert nachsehen. Die Vietnamesen begegnen uns freundlich, fröhlich und aufmerksam. Es macht viel Spass, durch dieses Land zu fahren.

Wir finden einen Stellplatz vor der Schule. Ein geruhsamer Nachmittag hilft uns, mit den vielen Eindrücken klarzukommen.

Doch am Abend werde ich unruhig. Ich muss - wie immer - erst die Gegend erkunden, um anzukommen. Ich finde einige Strassen weiter einen wunderbaren Markt und viele Frauen der Minderheiten, die wir an ihren Trachten wiedererkennen. Ein schöner Abschluss des Tages.

Doch der Abend war noch nicht zu Ende. Die Jugend kam zu unserem Wohnmobil und stellte viele Fragen.

Sie hieß Chang, war 14 Jahre und spielte Gitarre. Als sie hörte, dass ich auch Gitarre spiele, lief sie nach Hause, um ihre Gitarre zu holen. Mit wunderschöner glockenreiner Stimme sang sie vietnamesische und amerikanische Folklore. Dazu kam endlich auch meine Trommel aus Goa zum Einsatz. Wir wechselten uns ab, ihre Freundin kam dazu, die sehr gut englisch sprach. Ein schöner Ausklang des Tages.


Weite Sicht über die Berge

Was ist hier Diesel?

Sie wird mit den Wasserbüffeln fertig!

Keine Festtagskleidung, sondern tägliche Kopfbedeckung

Eine andere Minderheit mit traditionellen Kopfbedeckungen

Auch sie hat keine Festtagskleidung an!

Wir sollten das in ganz Vietnam sehen: die Straße wird zum Trocknen der Ente benutzt

Chang, die unser Abendkonzert gestaltete

06. Mai: Nach Hoa Binh

Bereits um 6 h am Morgen legen die ersten Marktfrauen hinter unserem Wochenmarkt ihre Salatblätter liebevoll und sorgsam in kleinen Häufchen zum Verkauf aus (1 Portion 40 Cent). Dann fängt es an zu wirbeln, ein Motorradfahrer nach dem anderen fährt an uns, die wir noch in den Betten liegen, vorbei und lädt seine Tochter oder Sohn an der Schule ab, an der wir geschlafen haben. Ein nicht enden wollender Strom von Mopeds bringt Kinder zur Schule. Da gehen wir doch lieber erst einmal im Hotel, das wir wieder einmal nicht benutzt haben, frühstücken. Wir melden uns jeden Abend - wie vorgeschrieben - im entsprechenden Hotel an, geben die Pässe ab, holen den Zimmerschlüssel und schlafen - im Wohnmobil.

Nach dem Frühstück gehe ich noch einmal zum Markt und fotografiere die Frauen der Thais, der Hmong und der Bais. Ich bewundere die Frauen ebenso wie die Berge schöner Rosen, die sie verkaufen. Es gibt Schüsseln voll lebender dicker Engerlinge und Baumwanzen (sehen ähnlich aus wie Schildkäfer) und geröstete Raupen als Delikatesse, aber auch herrlich frische kleine sehr leckere Ananas und Bambussprossen sowie alle Sorten von Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Tofu. Aus Reismehl entsteht ein Teig, der in Bananenblätter gewickelt wird. Viele, viele unbekannte Dinge sind zu bestaunen. Die Frauen beobachten mich, sie freuen sich, wenn ich fotografiere und wir alle lachen gemeinsam über die Ergebnisse. Son La war eine ganz normale gemütliche Kleinstadt mit 70.000 Einwohnern, die uns sehr gefallen hat. Die Menschen sind freundlich, kommen grüßend zu unserem Wohnmobil, sind dabei aber nicht aufdringlich und lachen viel mit uns.


Frisches Gemüse

Leckeres Obst

Oder lieber Engerlinge?

Wie wär's mit Käfern?

Dann fahren wir erneut durch die Berge. Ab Mittag regnet es und hört nicht mehr auf. Von den Bergen schießt das Wasser, um 14.30 Uhr ist es dunkel und die Fahrt durch die Berge wird von Wassermassen auf den Straßen und Blitz und Donner begleitet. Die Bergbauern an der Straße, die Gurken, kleine Pflaumen und Knoblauch verkaufen wollen, packen verzweifelt ihre Sachen wieder ein. Wie lange hat es gedauert, den Knoblauch zu trocken und nun so ein Tag.

Wir sind traurig, die herrliche Berglandschaft nicht mehr sehen zu können. Vom Berg schießt das Wasser, es rutscht der Schlamm und rollen die Steine! Wir haben Glück und bleiben nicht im Schlamm stecken.

Später am Nachmittag klart es auf. Wir erreichen unser Hotel in Hoa Binh und genießen einen ruhigen Abend im Wohnmobil.

Morgen erwartet uns die Millionenstadt Hanoi.



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