Reise 2009-2010: Die Panamerikana - auf der Traumstraße der Welt
Bericht 037


01.05. -
02.05.10

Nach Puebla und Cholula

 

 




01. Mai: Nach Puebla

Vor dem heutigen Tag hatten wir Bammel. Es steht uns eine Steigung von 0 auf 2.100 m bevor und gestern hat unser Auto ein wenig gestreikt und die Leistung reduziert. Würde es heute reichen?
Doch unsere Sorgen lösten sich mit den ersten Fahrmetern auf, wir hatten wieder volle Leistung. Ihm hatte wohl die Hitze gestern nicht gefallen.
Ohne Probleme kamen wir auf der mexikanischen Hochebene auf 2.100 Metern an.
Hier hatten die Menschen der Landschaft ein anderes Gesicht gegeben. In den braunen Hügeln, die von braun-grünen Baumtupfern aufgelockert wurden, waren große Felder angelegt. Hier wuchs Gemüse in allen Sorten. Bauern pflügten mit Pferden oder Eseln.

Ca. 15 km westlich vom Stadtzentrum von Puebla, im Trailerpark in Cholula, bezogen wir unser Quartier. Wir fanden einen romantischen Platz unter einer Bougainvillea
Hier war die Luftfeuchtigkeit so gering, dass die Wäsche auf der trocken war, ehe man sich dreimal umgedreht hatte. Abends wurde es kalt, so dass wir herrlich geschlafen mit dicker Decke, die Temperatur sank auf 8°.

02. Mai: Puebla und Cholula

Puebla (1,5 Millionen Einwohner) ist von Vulkanen und Bergen der Sierra Nevada umgeben. Im Westen wird das Tal von den ca. 40 km von Puebla entfernten Vulkanen Popocatépetl (letzter Ausbruch am 21. Dezember 1994) und Iztaccíhuatl begrenzt. Im Norden befindet sich der inaktive Vulkan La Malinche und im Osten des Tals ragt der 5.747 m hohe Pico de Orizaba (der Citlaltépetl, er ist der höchste Berg Mexikos) empor.
Ich habe die Namen hier erwähnt, weil ich die Mayanamen so sehr mag. Auch viele Orte haben solch wohlklingende Namen.

Wir machten einen Rundgang durch die Stadt und begannen am Hauptplatz, dem Plaza de la Independencia, der wie überall in Mexiko umgangssprachlich Zócalo (Sockel) heißt.

Hier ist heute, am Sonntag, Konzert, viele Menschen flanieren mit Kind und Kegel, es ist ein buntes Bild, Verkäufer priesen ihre Luftballons und Seifenblasen an, ein Clown fesselt eine große Zuschauerschar.

Eine Seite des Platzes nimmt die Kathedrale ein. Sie wurde 1588 eingeweiht und ist die höchste und zweitgrößte Kirche Mexikos.

Die Backsteinhäuser mit Patio an den anderen Seiten des Platzes und in den Nebenstraßen haben oft eine in türkis oder blau gehaltene Kachelfassade mit floralen Ornamenten und barocke Elemente.

Heute, am Sonntag, ist die Innenstadt von Puebla beschaulich, da vergisst man leicht die 1,5 Millionen Einwohner und dass der größte Arbeitgeber in der Stadt Volkswagen ist, wo bis 2003 der VW Käfer gebaut wurde. Derzeit werden dort der Jetta, der Bora und der New Beetle gefertigt




Nun mussten wir natürlich noch Cholula anschauen, es liegt ca. 15 km westlich vom Stadtzentrum von Puebla.
Im Stadtgebiet liegt eine der größten jemals errichteten Pyramiden "Tepanapa". Sie ist mit 62 m nicht so hoch wie die großen Pyramiden Ägyptens, hat aber mit einer Seitenlänge von mehr als 350 m eine größere Grundfläche und ein größeres Volumen (etwa 3 Millionen m³). Sie wurde mehrmals überbaut und verfügt somit über verschiedene Schichten.
Bei der Ankunft Hernán Cortés war die Pyramide bereits zugewachsen. Er ließ die Kirche "Santa Maria de los Remedios" auf ihr errichten. Die Reste dieser Pyramiden sind von der Kirche aus noch sichtbar. Interessant an dieser Pyramide ist, dass man durch ein Tunnelsystem gehen kann, das die verschiedenen Überbauungsschichten eindrucksvoll offenlegt. Diese Tunnels wurden aber zu wissenschaftlichen Zwecken der Archäologen angelegt. Ein Teil war eingestürzt, so dass sie für den Touristenverkehr gesperrt wurden.

Cholula besitzt sehr viele Kirchen. Alle Kirchen sollen zusammen 365 Kuppeln besitzen. Für jede Kuppel gibt es ein Fest, wodurch jeden Tag ein kleines Feuerwerk zu sehen ist oder zumindest ein paar Böller zu hören sind, wovon wir uns auf unserem Stellplatz überzeugen konnten.